"Kopf in Verlängerung der Halswirbelsäule" wie geht das und warum ist es so wichtig?

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Wenn Du spazieren gehst, schaust Du weder ständig nach unten (manchmal schon, vor allem wenn viele Hunde unterwegs waren) und auch nicht ständig nach oben um eine Weihnachtsdekoration zu bewundern. Die Kopfhaltung in Verlängerung der Wirbelsäule ist wenn keiner der Halsmuskeln angespannt ist und weil im Kopf auch das Gleichgewichtsorgan ist (Innenohr) hat jede Schrägstellung auch eine Auswirkung auf die Wahrnehmung deiner Umgebung (obwohl das Gehirn es wieder korrigiert).
Der Hauptgrund ist aber, daß mit der Abweichung von dieser Haltung auch die weitere Wirbelsäule nicht mehr entspannt ist, sondern sich in der Gegenrichtung bewegt - also Kopf nach oben oder zurück legen bewirkt ein Hohlkreuz bzw. ein Durchstrecken der Brustwirbelsäule, die Wirkung deiner Übung wird dadurch entscheidend beeinflußt. Du kannst das also bewußt machen aber nur für ein spezielles Trainingsziel, wenn es von Dir nicht erkannt wird ist es auf jeden Fall schlecht, weil es zu einer Ungleichheit führen wird. Bewege einmal den Kopf in alle Richtungen und beobachte dabei deine Wirbelsäule, es ist fast unmöglich sie komplett ruhig und in gleicher Haltung zu lassen.
Welche Übungen es betrifft: ALLE - bei einigen wirst Du sicher den Kopf bewegen sollen (wie im Schwimmen beim Brust und Delphin), aber es muß immer bewußt im Einklang mit der Übung und deinem Trainingsziel erfolgen.

Eine andauernde Überstreckung der Halswirbelsäule führt häufig zu knöchernen Randanbauten an den Wirbelkörpern, sogenannten Osteophyten. Diese können zu einer Verengung des Wirbelkanals führen. Das kann dann Nervenirritationen wie Taubheits- oder Kribbelgefühle sowie in die Arme ausstrahlende Schmerzen verursachen. Auch kommt es durch die maximale Überstreckung der Halswirbelsäule zu einer Verkürzung der HWS-Streckmuskulatur und einer Überdehnung der vorderen Rumpf- und Halsmuskulatur. Dies kann sich in schmerzhaften Spannungszuständen der HWS-Streckmuskulatur, im schlimmsten Fall gefolgt von Spannungskopfschmerz, Sehstörungen, Tinnitus und Bandscheibenschäden, bemerkbar machen. Im Fitnessstudio wird es oft in Verbindung mit Bauchtraining (in Rückenlage Beine angestellt und Schulterblätter vom Boden aufrollen)angesagt, um nicht den Kopf zu sehr auf die Brust zu ziehen oder beim Rückentraining (Bauchlage und Oberkörper vom Boden lösen), um nicht in die entgegengesetzte Richtung zu überstrecken. Einmalig ist das alles nicht schlimm, werden aber die Übungen auf Dauer so ausgeführt, ist die Gefahr einer Schädigung und damit das Gegenteil der guten Absicht Gesundheitssport zu betreiben erreicht.

Beim Schwimmen heißt das, dass man beim Freistil auf den Beckenboden (OK, leicht schräg nach vorne unten) schaut, nicht nach vorne zur Wand (dann hat man den Kopf im Nacken und mehr Widerstand), beim Rückenschwimmen guckt man nach oben an die Decke und zieht nicht das Kinn auf die Brust (dabei verliert man die Körperspannung und "hängt" im Wasser), bei Brust, äh, pate4ever? dein Einsatz? Und beim Karate stellt man sich bei "KiVdH" vor, man hätte eine Schraube (mit Öse, wie heißt son Ding?) oben am Hinterkopf und wär daran aufgehängt, damit man sich aufrecht bewegt und stabiler steht. (Dabei ist dann auch geich das Kinn 5cm weiter weg von Gegners Faust.) Von Leichtathletik hab ich keine Ahnung, sorry.