Bänderzerrung im Knie nach 11 Wochen kaum Besserung?

1 Antwort

du hattest vor 3 Monaten eine Bänderzerrung, die durch verschiedene Tätigkeiten im Heilungsprozess wieder aufgefrischt wurde. Dadurch verlängert sich die Gesundung natürlich. Du kannst im Genesungsprozess nicht viel falsch machen, wenn du dich an die Anweisungen der Ärzte hältst und das Band (die Bänder) anfänglich nicht belastest. Nach welcher Zeitspanne du langsam anfangen darfst, dosierte Belastung einzusetzen, musst du mit den Ärzten absprechen.

Ich würde keinesfalls im Internet aufgegabelte Übungen (auch nicht von Liebscher/Pracht) eigenständig als Selbstbehandlung durchführen. Du weißt nicht, ob die Übungen für deine Heilung kontraproduktiv sind. Wenn du jetzt Dehnübungen machst, kannst du nicht sicher sein, ob dadurch die Bänder wieder geschädigt werden, indem die langsam zusammenwachsenden Strukturen wieder auseinandergezerrt werden. Insbesondere, wenn noch Entzündungszeichen (Gewebsflüssigkeit um die Bänder) vorhanden sind. Diese Dehnübungen können z.B. für die Muskeln gut sein (dadurch weniger Muskelanspannung und es fühlt sich besser an), aber für das eigentliche Problem, nämlich die Bänder, schlecht sein. Schone die Bänder, solange noch Entzündungszeichen vorhanden sind. Eine gewisse Zeit danach kann dann vorsichtig mit Übungen für den Strukturaufbau (Stärkung der Bänder) begonnen werden. Dabei werden dann auch Muskeln trainiert. Den Zeitplan dafür würde ich einem Arzt anvertrauen, ebenso die Auswahl der Übungen (also nicht auf eigene Faust trainieren). Am besten besorgst du dir noch ein Rezept für eine Physio-Behandlung. Dort kann auch gesondert auf das muskuläres Problem eingegangen werden.

Rosie1 
Fragesteller
 28.08.2018, 07:35

Alles klar vielen Dank für die Infos :) Dann werde ich das Knie jetzt einfach so wenig wie möglich belasten und keine Dehnübungen mehr durchführen.

Physio hatte ich bereits, wobei der Therapeut jedoch hauptsächlich Reizstrom eingesetzt hat, wo ich nicht unbedingt den Eindruck hatte, dass es etwas bringt... Heute ist der letzte Termin.

Anweisungen von den Ärzte hatte ich nicht wirklich, sie meinten nur, Beugen und Strecken ist okay, komplette Schonung muss nicht sein und ich solle Geduld haben. Durch Herumlaufen kann es zwar wieder anschwellen und schmerzen, aber an der Struktur selbst kann nichts kaputt gehen. Ich darf das Knie nur auf keinen Fall noch einmal verdrehen.

Da man bei den Übungen von Liebscher & Bracht ja nichts anderes tut, als das Knie zu strecken und zu beugen, dachte ich nicht, dass das dem Knie schaden könnte...

Danke aber für die Hinweise!

Grúße Rosie1

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nafetsbln  28.08.2018, 10:05
@Rosie1

zwischen Beugen und Strecken und andererseits Dehnen ist ja schon ein großer Unterschied. Insofern: Beugen und Strecken 'ja', während Dehnen bis zu einem gewissen Heilungspunkt kritisch ist.

Aktivitäten, die eine Entzündung über das durch die Verletzung entstandene Maß verlängern, sind nicht gut für die Heilung. Wenn also ausgedehntes Herumlaufen zu einer Schwellung und Schmerzen führt (also Entzündung), dann solltest du auch das einschränken. Immer nur so viel mehr belasten, wie keine weiteren Symptome dadurch auftreten oder verlängert werden. Dazu muss man sich natürlich immer belastungsmäßig vorsichtig rantasten, denn Nichts-Tun ist leider vor allem in der späteren Phase auch kontraproduktiv.

Eine Entzündung nach einer Verletzung hat eine Funktion im Heilungsprozess und einen klar umschriebenen Zeitraum, der nicht künstlich verlängert (und selten verkürzt) werden darf. Sonst gibt es Störungen bei der Heilung. Insofern: lass den Körper das Notwendige tun und habe Geduld und steigere dich nur soweit, wie du keine Symptome dadurch entwickelst.

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