Ist Klettern eher ein Kraft- oder Ausdauersport?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Also eine wissenschaftlich saubere Beantwortung der Frage würde wohl den Rahmen einer Diplomarbeit beanspruchen... ;) die will ich nicht schreiben und du vermutlich nicht lesen, deshalb versuche ich das mal vereinfacht darzustellen, so dass du damit was anfangen kannst...

Beim Klettern und Bouldern spielt die Ausdauerleistungfähigkeit eine sehr untergeordnete Rolle, denn Die Belastungsdauer in einer Route/Boulder liegt unter 10 Minuten und deine Herzfrequenz höchstens bei 75% der Maximalbelastungsfähigkeit. Einzelne Züge, vor allem beim Bouldern können schnell bei >85% der Maximalkraft (willentlich) liegen. Die Belastung beim Klettern/Bouldern kann man als hochintensive (eher Bouldern) bis mittelintensive(eher Routenklettern) Kraftausdauer bezeichnen. Desweiteren könnte man sagen, dass die lokale Kraftausdauer bestimmter Muskelgruppen auch noch berücksichtigt werden sollte. Die Fingerbeuger (Unterarme) werden vor allem statisch belastet (Griffe festhalten), die Beinstrecker (Oberschenkelvorderseite) dagegen dynamisch (Hubbewegung um den Körper nach oben zu bewegen).

Allgemeines Ausdauertraining (Joggen, Seilchenspringen, Schwimmen, etc...) kann natürlich nicht schaden (positive Effekte wie verkürzte Regeneration, allgemeiner gesundheitlicher Zustand, etc...), was deine Kletterleistung an sich aber betrifft, so solltest du einfach viel Klettern/Bouldern. Wenn du an einen Punkt kommst, bei vielen ist es circa der 8 UIAA Grad bzw. fb6 beim Bouldern, kommst du nicht darum herum, dein Training in Zyklen aufzuteilen in denen du mit jeweiligen Übungen gezielt versuchst deine Schwächen zu eliminieren. Welche das sind, kann ich dir hier natürlich jetzt nicht sagen. Solltest du noch nicht in diesem Schwierigkeitsniveau klettern, rate ich dir einfach viel zu klettern/bouldern und dabei deinen Kopf! einzuschalten. Lieber weniger aber dafür 100% konzentriert und bei der Sache. Versuche deine Fähigkeiten gleichmäßig in alle Richtungen zu entwickeln so schaffst du eine gute Basis für später. Dein Körper passt sich nach dem Prinzip des schwächsten Gliedes in einer Kette dann entsprechend an... Was die Ernährung angeht so würde ich vor dem Training Kohlenhydrate bevorzugen um die Glycogenspeicher der Muskeln aufzufüllen die du für kurze maximale Belastungen zwingend brauchst. Nach circa einer Stunde Belastung sollte eine Banane oder ähnliches rein. Optimal 10-15min nach der Belastung wieder kurze Kohlenhydrate u. a. wegen des erhöhten Cortisol-Spiegels in der Muskulatur und wegen der Regeneration. Danach Protein bis die Ohren wackeln ;) um die Muskulatur wieder reparieren und weiter aufbauen zu können. Solange du deinen Körper nur durch's Klettern/Bouldern trainierst kannst du keine dafür unnötige Muskulatur aufbauen, im Gegenteil, es werden wie gesagt genau die Schwachpunkte besonders verbessert da der Trainingsreiz für den schwächeren (Im Kletterleistungssinn) Teil deines Muskelapparats am größten ist. Falls du jetzt noch mehr Fragezeichen vor der Stirn hast, als vor der Frage, dann schreib einfach. :)

Ich denke das kommt ganz auf dein individuelles Klettertraining an. Wenn du eher kurze schwierige Routen kletterst, dann ist es eher Kraft und bei langen etwas leichteren Routen eher Ausdauertraining. Deswegen finde ich die Abwechslung aus langen und kurzen Routen sehr wichtig. Die Muskeln, die du beim Klettern aufbaust sehen aber nicht so aufgepumpt aus wie beim Bodybuilding finde ich. Deswegen denke ich, dass eine Mahlzeit mit Kohlenhydraten eher das richtige ist.