Aus welchem Grund ist man denn früher viel zu lange Ski gefahren? War das eine spezielle Technik?

2 Antworten

Die Länge und die Breite der Ski ergeben die Auflagefläche. Diese ist wiederum abhängig vom Untergrund. „Früher“, also in den fünfziger Jahren fuhr man meist auf weichen Pisten, die allenfalls durch paralleles Hochsteigen festgetreten waren. Da brauchten die Ski eine große Auflagefläche, um nicht zu tief einzusinken. Um aber den Ski nicht zu langsam zu machen, durfte er nicht zu breit sein (gemäß dem Motto: Länge läuft!). Also musste man zwecks Erhaltung der notwendigen Auflagefläche die Ski entsprechend lang machen. Um mit diesen Ski Bögen zu fahren, musste man viel Kraft aufwenden (Man fuhr die Rotationstechnik). Als man begann, die Pisten mit Pistenraupen zu präparieren, also festere Untergründe zu schaffen, konnten die Ski kürzer und zwangsläufig auch wendiger werden. Man fuhr in den sechziger und siebziger Jahren die Torsionstechnik und später die Tiefenentlastungs- bzw. Ausgleichstechnik. Mit der Entwicklung fester Kunstschneepisten und der Carving-Ski wurden die Ski nochmals um einiges kürzer, allerdings, zumindest im Schaufel- und Endbereich, auch breiter. Du siehst: Die Beschaffenheit des Untergrundes, die Fahrweise (bzw. Skifahr-Technik) und die Skilänge beeinflussen sich wechselweise. Dass zusätzlich durch Verbesserung der Materialien und Produktionsweisen die Haltbarkeit und die Fahreigenschaften der Ski immer besser wurden, ist zwar erfreulich, ändert aber nichts an den Anforderungen an die Auflagefläche (Länge * Breite) im Bezug zum Untergrund. Das erkennst du auch an der besonderen Breite der Free-ride-Ski.

Die Ski hatten je nach Einsatzbereich unterschiedliche Längen. Besonders die Abfahrtsski für Riesenslalom mußten lang sein, damit sie bei der Geschwindigkeit nicht das Flattern anfingen.