Sind die individuell geschäumten Skischuhe ihr Geld wert?

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Geschäumte Schischuhe sind schon etwas Besonderes. Zum Einen hat er einen außerordentlichen Tragekomfort, zum Anderen befindet man sich in edler Gesellschaft mit Namen wie Hermann Maier oder Bode Miller. Ja, ganz recht, die Rennläufer machen es vor, ein gut angepasster Schischuh hat seine Vorteile.

Allererst sei einmal erklärt, was denn einen Schischuh überhaupt ausmacht. Der Teil, den wir auf der Piste sehen, und der auch direkt mit dem Schischuh verbunden ist, nennt sich Schale. An ihr sind die Schnallen befestigt, mit denen der Schuh zugezogen werden kann. Die Schale verleiht dem Schuh die Steifigkeit.

In der Schale befindet sich ein weiterer, autonomer Teil, der als solcher herausgenommen werden kann, der Innenschuh. Dieser Teil ist sehr wichtig für den Tragekomfort. Ein weiterer Teil des Schischuhes ist der Keil, der im Sohlenbereich zwischen Schale und Innenschuh liegt, und für die Position des Fußes im Schuh verantwortlich ist. Dieser hat z.B. eine Korkoberfläche.

Was ist eigentlich ein geschäumter oder „Foam“ Schischuh? Es handelt sich dabei um einen Innenschuh, der, während der Schuh angezogen ist, mit einem speziellen Schaum aufgefüllt wird, der nach wenigen Sekunden verhärtet. In der Theorie liegt also dann der Innenschuh genau am Fuß an, füllt alle leeren Stellen im Schuh aus und garantiert somit optimale Kraftübertragung.

Wann sollte ich mich für einen geschäumten Schischuh interessieren? Typische Indikationen sind Überbeine. Es handelt sich dabei um Knochen, die überdurchschnittlich stark ausgebildet sind, und es daher keinen handelsüblichen Schuh gibt, der darauf zugeschnitten ist. Wenn man solcherlei Knochen hat, kann man diese entweder vom Orthopäden wegfräsen lassen, oder man besorgt sich angepasste Schuhe. Ferner können auch Plattfüße, ein hoher Rist, etc Probleme bereiten.

Wie teuer ist dieser Komfort? Meist wird man etwa zwischen 520-700Eur rechnen müssen. Es empfiehlt sich, orthopädische Einlagen zu besorgen, da diese einerseits vom Fachmann an den Fuß angepasst werden, andererseits zumindest teilweise von der Krankenkasse übernommen werden können. Dadurch kann der Kaufpreis etwas geringer ausfallen.

Was ist zu beachten, wenn man sich für einen geschäumten Schuh entschieden hat? 1) der Händler, bei dem man sich den Schuh schäumen lässt, muss Erfahrung mitbringen. Der Schäumvorgang ist nicht ganz so trivial wie man es sich vorstellen mag. Ferner hat ein erfahrener Händler das richtige Auge für die Schale, die Einlage, etc. 2) der Händler sollte eine Passformgarantie geben, denn es kann vorkommen, dass der Schuh nicht optimal passt. Mit dieser Garantie ist man dann auf der sicheren Seite, wenn es darum geht, den Schuh neu zu schäumen. 3) Man muss sich Zeit nehmen zum Schäumen. Am besten ist es, wenn man sich den Schuh in einem Schigebiet schäumen lässt, und die darauffolgenden Tage auf der Piste ist, da sich so noch kleinere Ausbesserungen vom Fachmann machen lassen und man sich sukzessive dem besten Innenschuh nähern kann. 4) Einige wenige Händler bieten sogar geschäumte Zungen zum Innenschuh. Nicht nur Personen mit außergewöhnlich geformten Schienbeinen sollten sich dafür interessieren. 5) Man sollte immer bedenken, dass man beim Schäumen richtige Schisocken trägt, denn der Schuh ist dann auf eine bestimmte Sockendicke geschäumt. Trägt man beim Schifahren dünnere Socken als beim Schäumen, hat man möglicherweise weniger halt. Das größte Problem ist aber, wenn der Schuh auf dünne Socken geschäumt wurde und man verwendet normalerweise dickere-der Schuh wirkt dann zu klein.

Quelle: http://www.ski-devil.de/Wissenswertes/geschaeumte-skischuhe