Abriss der ischiocruale Muskulatur am Tuber ischiadicum um 3 cm, ist OP von Vorteil oder konservativ?

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Im Alter kommt es leider häufiger vor, dass insbesondere die langen Sehnen  zweigelenkiger Muskeln reißen. Dazu zählen der lange Kopf des Armbizeps, aber auch der eine oder andere Kopf der ischiokruralen Muskeln. Bin in beiden Fällen selbst betroffen. Dies kann völlig unbemerkt durch stetes sich über lange Zeit hinziehendes Durchscheuern geschehen, aber auch akut plötzlich auftreten. Bei den Ischios scheint das insbesondere in der Nähe oder direkt am Sitzbeinhöcker zu geschehen. Man bemerkt das dann, wenn der betreffende Kopf sich nach unten zu einem harten Knubbel zusammenzieht oder zumindest beim Abtasten eine Lücke erkennen lässt. Schmerzen scheinen besonders dann aufzutreten, wenn sich der Riss plötzlich ereignet und wenn damit entzündliche Prozesse verbunden sind.

Ob eine Operation erforderlich ist, muss der Patient zusammen mit einem Facharzt entscheiden.  Am Oberarm – beim Riss der langen Bizepssehne – scheint das völlig überflüssig, weil genügend andere Muskeln zur Verfügung stehen, die die betreffenden Funktionen mit übernehmen können. Bei den Ischios wird das vom Ausmaß der Verletzung abhängen. Ist nur eine der drei am Sitzbein ansetzenden Sehnen betroffen, wird das nicht notwendig sein. Ob bei einem kompletten Riss der Ischios eine Operation überflüssig ist, wird davon abhängen, in wieweit der Adduktor magnus die Becken aufrichtende Funktion der Ischios und zusammen mit dem Glutaeus die Erzeugung des Vortriebs beim Gehen und Laufen mit übernehmen kann.

In der Zwischenzeit bin ich in der Klinik Rechts der Isar, in der Sportorthopädie, wegen meines Proximalen Hamstringabrisses operiert worden.Großes Lob an PD DR.K.Beitzl und sein Team sowie den Schwestern auf der Station. Ich bin sehr sehr zufrieden und glücklich, dass ich mich wieder gut bewegen kann. Beim Sitzen spüre ich die beiden Fadenanker, die jetzt in meinem Sitzbein platziert sind. Das wird sich sicher noch verwachsen. Auch die Muskeln müssen langsam wieder aufgebaut werden. Leider waren 6 Monate vergangen, bis ich operiert wurde, deswegen habe ich auch noch Probleme mit meinem Rücken, aber auch da bin ich auf dem Weg der Besserung. Mein Pech war, dass der D-Arzt, den ich aufgesucht habe nicht auf mich gehört hat und statt eines MRTs ein CT machen ließ, obwohl ich ihn immer wieder auf die Schmerzen im Oberschenkel hingewiesen habe. Ich wurde auf Grund von Berichten auf Sportlerfragen.net auf die Sportorthopädie rechts der Isar aufmerksam und bin dort über die Unfallchirurgie weiter überwiesen worden.

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