Welche Übersetzung würdet ihr in ein Triathlonrad einbauen lassen?

2 Antworten

Welches Ritzelpaket du hinten für dein Triathlonrad wählst hängt in erster Linie von dem Streckenprofil ab. Genauso verhält es sich auch beim Rennrad. Auf Grund dessen haben Radsportler sowie Triathleten meist auch 2-3 Laufrädern mit unterschiedlichen Ritzelpaketen. Da es im Triathlonsport jetzt keine reinen Bergetappen wie bei der Tour de France oder beim Giro gibt, braucht beim Triathlonrad die Übersetzung nicht gar so leicht gewählt werden In der Regel wird hinten eine 9-11 fach Kassette gefahren. Als Abstufungsmöglichkeit kämen zb. in Frage: 12-13-14-15-16-17-18-19-21-23. Vorne wird in der Regel ein 53iger und 39iger Kettenblatt gefahren. Die Anmerkung von Sbinder bezieht sich auf den Jugend/Schülerradsport. Hier sind in den einzelnen Klassen die Übersetzungen vorgeschrieben die beim Rennen gefahren werden dürfen.

Die Fakten im Überblick:

Maximale Entfaltung im Schüler-, Jugend- und Juniorentriathlon:

SchülerInnen C (98-99):       5,66 m SchülerInnen B (96-97):       5,66 m SchülerInnen A (94-95):       5,66 m

Jugend B       (92-93):          6,10 m Jugend A       (90-91):          7,01 m Junioren        (88-89):          7,93 m

Die Motivation:

Es geht um den Schutz der heranwachsenden Körper vor Überlastung. Langsames Treten in schweren Gängen würde insbesondere die Knie stark belasten - deshalb sollen die Kinder durch die Beschränkung der Übersetzung gezwungen werden, schnell zu treten.

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Die Bedeutung:

Die Entfaltung gibt im Radsport an, um wieviele Meter sich ein Rad bei einer Kurbelumdrehung vorwärts bewegt. Die maximale Entfaltung ist damit die Vorwärtsbewegung bei einer Kurbelumdrehung im größten (schwersten) Gang.

Kontrolliert wird die Entfaltung bei fast jedem Triathlon-Wettkampf. Dazu wird auf dem Boden die max. Entfaltung angezeichnet, das zu kontrollierende Rad an das Ende dieser Strecke gestellt und dann im größten Gang solange rückwärts geschoben, bis genau eine Kurbelumdrehung stattgefunden hat. Wenn also bspw. das linke Pedal zu Beginn unten war, dann wird solange rückwärt geschoben, bis das linke Pedal wieder unten ist. Die vom Rad zurückgelegte Strecke darf jetzt höchsten so lang sein, wie die vorher angezeichnete. Kürzer darf sie sein, nur muss der Athlet dann noch schneller treten.

Was ist zu tun, wenn's nicht passt?

Es gibt grundsätzlich nur eine einwandfreie Möglichkeit, die maximale Entfaltung zu verringern: Die Übersetzung der Schaltung wird geändert (z.B. anderes Ritzelpaket hinten mit einem größeren, kleinsten Ritzel). Im Schülerbereich - insbesondere bei den SchülerInnen B und C - genügt es aber auch, die Gänge der Schaltung, die zu einer zu großen Entfaltung führen, zu "sperren". Dazu wird die Schaltung so eingestellt, dass die zu schweren Gänge nicht mehr erreicht werden. Bei Kettenschaltungen ist das kein Problem und innerhalb von wenigen Minuten gemacht (Anschlag-Schrauben an Umwerfer oder Schaltung ein- oder ausdrehen).

Welche Ritzel/Kettenblätter brauche ich?

Die Frage kann man nur beantworten, wenn man den genauen Radumfang kennt - inklusive Reifen! Vor den Details jedoch mal grobe Anhaltswerte für ein "großes Rennrad" (Reifen z.B. 700-23) Schüler : Kettenblatt 42, kleinstes Ritzel 16 (=42/16) oder 39/15 Jugend B: 46/16 Jugend A: 46/14 (besser als 53/16) Details:

Die Berechnung der Entfaltung erfolgt über den Umfang U = 2* Pi * Radius. Inklusive Reifen erhält man näherungsweise 2120 mm bei einem 700er Reifen. Diesen Umfang muss man mit dem Übersetzungsverhältnis (Anzahl Zähne größtes Kettenblatt geteilt durch Anzahl Zähne kleinstes Ritzel) multiplizieren: z.B. Entfaltung = U * 39/15 = ca. 2120 * 39/15 = 5512 mm = 5,512 m

Möchte man nun die erreichbare Geschwindigkeit ausrechnen, dann muss man die Trittfrequenz hinzuziehen: bei 90 Kurbelumdrehungen pro Minute erhält man z.B. eine Geschwindigkeit (v) von v = 5,512[m] * 90[U/min] * 60 / 1000 = 29,77 km/h

Quelle: http://www.tus-triathlon.de/index.php?option=com_content&task=view&id=36&Itemid=58

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