Bei "erheblichen" Schmerzen rate ich dir davon ab, das Problem selbst lösen zu wollen. Bei Rückenbeschwerden ist nicht immer eine Instabilität das Problem. Eventuell sitzt du "zu stabil". Such dir eine reitende Physiotherapeutin, mit der du deinen Sitz professionell verbessern kannst. Auch ein Buch wird dir da nicht wirklich weiter helfen- es verhilft dir eher zu der Einsicht, dass du einen Fachmann brauchst. Es gibt Sitzschulungen von Physiotherapeuten, bzw. Rückenschule für Reiter.

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Wir haben einige Neueinsteiger in unserem Reitstall, die mit 60 Jahren zum ersten Mal aufs Pferd gestiegen sind. Sie machen tolle Fortschritte! Bei ihnen ist nicht das Alter ausschlaggebend. Häufig sehen wir 20 jährige Reiter mit großen Bewegungsdefiziten und 60 jährige Reiter mit einer auffallenden Bewegungsbegabung. Die älteren Reiter wollen sich intensiv mit dem Reiten beschäftigen und wählen oft ein individuelles Reitprogramm. Manche nehmen ausschließlich Longen- und Einzelunterricht und andere wählen spezielle Sitzschulungskurse. Wiederum andere finden wir bald in den normalen Reitunterrichtsstunden. Ausschlaggebend für die älteren Reiter ist, dass sie schneller die "richtige" Unterrichtssituation für sich finden, unabhängig von ihrem Alter.

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Die Antwort auf dein Problem ist sehr vielschichtig. Die Lösung liegt tatsächlich im Becken, bzw. im Hüftgelenk. Du hast das Problem vermehrt auf Großpferden, da diese breiter sind und auf ihnen noch mehr Beweglichkeit in deinem Hüftgelenk gefordert ist. Nur wenn du dein Bein nach unten federn lassen kannst, wird es dir möglich sein, mit korrekter Fußhaltung zu reiten. Diese korrekte Fußhaltung ist für das richtige Treiben äußerst wichtig. Das Problem wirst du am besten mit einer guten Sitzschulung lösen können. Für einen Tip im Forum ist das Problem zu vielschichtig. Es gibt gute Übungen dazu am Boden und auf dem Pferd. Ein paar Übungsvorschläge in der Kürze: -Dehne regelmäßig deine Adduktoren (Muskeln an der Beininnenseite, die das Bein nach innen ziehen) und die Hüftbeuger. -setzt dich auf einen Gymnastikball und übe dort die Beweglichkeit deines Beckens. Du musst dein Becken auf dem Ball nach vorne/ hinten und nach rechts/links fein kippen können. -übe die Durchlässigkeit deiner Beine mit Gymmisteigbügel. Dazu hängst du dir ein Theraband in die Steigbügelhalterung. -achte darauf, dass du auf dem Pferd in deinem Becken beweglich bleibst. -Reite nicht mit Kraft, denn dadurch wirst du im Becken und im Bein fest. Übe die Feinbeweglichkeit im Becken auch auf dem Pferd. -gönne dir immer mal eine Sitzschulung an der Longe. Hier kannst du deine Beweglichkeit ohne Kraft erspüren. Dies sind alles Vorübungen, um die richtigen Bewegungsabläufe vorzubereiten. Die korrekte Fußhaltung braucht mehrere Lernschritte, die nur in der richtigen Reihenfolge erarbeitet werden können.

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Das Hüftgelenk wird beim Reiten in seiner Beweglichkeit stark gefordert. Schon der richtige Sitz im Sattel stellt eine Herausforderung an das Hüftgelenk dar. Sobald sich das Pferd bewegt und du mit deinem Becken diese Bewegungen geschmeidig begleiten sollst, wird es für das Hüftgelenk kompliziert. Es dauert oft lange bis Anfänger die nötige Beweglichkeit erlangen. Muskelkater und Schmerzen aufgrund der ungewohnten Bewegungsanforderungen kommen häufig vor. Hier sind Trockenübungen am Boden hilfreich. Du findest viele reitspezifische Übungen in dem Buch: Der korrekte Sitz des Reiters- Fehleranalyse und Korrektur.

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Häufig wird die Galopphilfe mit zu viel Kraft vom Becken und inneren Bein eingeleitet. Dabei hebelt sich der Reiter in eine Schieflage (Hüftknick+ Reiter verlagert Gewicht im Sattel nach außen). Der Brustkorb dreht sich nach außen, da durch den großen Krafteinsatz Becken und Oberkörper miteinander verblockt werden. Sichtbar wird: Deine rechte Schulter kommt nach vorne. Zusätzlich klebt das innere Bein am Sattel und blockiert das Becken.

Versuche die Galopphilfe mit wenig Kraft und mehr Beweglichkeit vom Becken einzuleiten. Dein innerer Sitzbeinknochen schiebt nach vorne unten in den Sattel. Diese Beckenbewegung kannst du gut auf einem Gymnastikball vorüben. Dein Oberkörper muss dabei aufgerichtet und ruhig bleiben können. Ein gute Übung auf dem Pferd: Du übst die Galopphilfe isoliert vom Becken. Dazu musst du die Beine seitlich vom Pferd abspreizen- dies ist sehr anstrengend und auch ungewöhnlich. Dadurch kommst du mit deinem Gewicht deutlich auf dein Becken, du kannst dich mit den Beinen nun nicht mehr aus dem Sattel zwicken. Nun versuche die Galopphilfe nur aus dem Becken heraus zu geben. Deine linke Beckenseite kann im li-Galopp nach vorne unten schwingen. Wenn dies gelingt, kannst du langsam die Beine wieder anliegen lassen. Achte sehr genau darauf, dass deine Beine anliegen und nicht klemmen. Das klemmende Bein würde dein Becken wieder blockieren. Das anliegende Bein lässt das Becken frei und kann nach unten schwingen. Nur so kannst du innen sitzen bleiben und mit dem Pferderücken im Becken mitschwingen. Du brauchst dabei keine Kraft, sondern löst das Problem mit einer Feinbeweglichkeit im Becken.

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Diese Frage darf nur der Orthopäde beantworten. Auch ist die Antwort eines Physiotherapeuten hilfreich. Normalerweise musst du mit einem halben Jahr bis zu einem Jahr rechnen, je nach Befund und Trainingszustand. Auf alle Fälle ist eine gute Nachbehandlung wichtig! Im alltäglichen Bewegungsablauf musst du schmerzfrei sein. Außerdem dürfen keine Schmerzen auftreten bei schnellem und längerem Gehen, bei unvermuteten Schritten (z.B. wenn man eine Treppenstufe übersehen hat und ins Leere tritt), sowie bei federnden Bewegungen (z.B. Seilspringen, oder wenn du auf einem Gymnastikball sitzt und auf und ab federst).

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Eine feine Beinarbeit beginnt am Becken. Erst solltest du dein Becken isoliert bewegen können. Dazu eignen sich Übungen auf dem Pezziball (auch Gymnastikball). Der Ball muss so prall sein, dass du mit dem Becken etwas über Kniehöhe sitzt (er darf auf keinen Fall zu lasch sein, so dass du einsinkst!). Du kannst auf dem Ball sitzend kleine Kreise machen und darauf achten, ob der Kreis in alle Richtungen symmetrisch ist. Meist ist ein Viertel der Kreisbahn ungenau und ein anderes Viertel fällt dir leichter. Auch kannst du deine Becken nach hinten kippen und dazu die Sitzbeinhöcker von hinten nach vorne führen, so als ob du tief einsitzen möchtest. Auch hier gibt es häufig Seitenunterschiede. Du kannst den Ball von rechts nach links rollen, indem du dein Becken seitlich beweglich machst. Wenn diese Übungen alle sehr fein und geschmeidig möglich sind, kannst du deinen Pezziball erhöhen. Dazu legst du eine zusammengelegte Decke unter den Ball. Wenn es noch reitähnlicher werden soll, dann solltest du dich zusätzlich auf ein Ballkissen setzen. Mit dieser Erhöhung kannst du die Beine seitlich an den Ball bringen, so als würdest du im Sattel sitzen. Nun kannst du lernen alle Beckenbewegungen fein auszuführen, ohne dabei gleichzeitig mit den Beinen zu drücken. Du lernst somit das Becken getrennt von den Beinen bewegen zu können. Nur über diesen Umweg wird es dir gelingen, deine Beine fein und kontrolliert einsetzen zu können.

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Longenstunden sind nicht nur für Anfänger! Das ist eine weit verbreitete Meinung und leider falsch. Eine gute Sitzschulung an der Longe ist Gold wert und sollte sich jeder Reiter in jedem Ausbildungsgrad leisten. Leider hapert es häufig an gutem Unterricht an der Longe. An der Longe kannst du Bewegungsfeinheiten bis ins Detail üben. Sitzkorrekturen sind am besten an der Longe vor zu üben. Wenn deine Bewegungsabläufe wirklich fein und differenziert werden sollen, dann empfehle ich dir die Arbeit an der Longe (nicht nur für Reitanfänger).

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Versuche mit den Beinen rückwärts Fahrrad zu fahren. Du bewegst dabei deine Beine, als würdest du mit den Füßen Fahrradpedale rückwärts treten. Dies übst du erst im Schritt vor. Es fühlt sich am Anfang komisch an. Wenn dir der Bewegungsablauf vertraut ist, kannst du die Bewegung immer kleiner werden lassen. Im Trab machst du dann die Bewegung minimal (es reicht eventuell schon, wenn du daran denkst). Damit wirst du automatisch in deinem Becken beweglich und kannst die nötige seitliche Bewegung des Beckens nach rechts und links zulassen. Es ergibt sich von ganz alleine, dass du diese Bewegung mit dem Rhythmus des Pferderückens machst. Meist finden dies die Pferde sehr angenehm und schwingen im Rücken lockerer mit. Übe das Aussitzen nur in kurzen Sequenzen. Reite viele Übergänge von Schritt zum Trab.

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Zwei gute Bücher: "Reiten aus der Körpermitte" Band 2 von Sally Swift und "Reiten mit Verstand und Gefühl" von Michael Putz Beide Bücher gehören für mich zur Basislektüre eines Reiters

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Der Reiter drückt zu viel mit dem inneren Bein und blockiert dabei sein Becken. Gleichzeitig versucht er das Pferd am inneren Zügel nach innen zu ziehen. Weniger Druck am Bein und ein mitschwingendes Becken in Abstimmung mit dem äußeren Zügel würde viel mehr bringen. Auf keinen Fall sollte Schulterherein mit Kraft geritten werden, das ist ein sicheres Zeichen, dass am Sitz was nicht stimmt.

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Zuerst solltest du klären, ob kein organischer Befund für deine Schmerzen vorliegt, z. B. Bandscheibenvorfall. Dies solltest du bei einem Arzt (Orthopäden) untersuchen lassen. Falls deine Schmerzen von einem fehlerhaften Sitz kommen, brauchst du eine professionelle Bewegungsanalyse mit guter Sitzschulung. Denn es gibt unzählig viele Ursachen für Schmerzen. Diese lassen sich nicht mit ein paar Worten beheben. Schau mal unter: www.koerpersprache-des-reiters.de da findest du was zum Thema Sitzschulung vom Profi

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Die schweizer Zeitschrift Kavallo hat dazu einen Artikel geschrieben: "Wenn die Gelenke streiken/ Reiten mit Hüftprothesen?" Der Artikel erschien im Oktober 09 und findest du sicher im Internet.

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