http://www.slacktivity.ch/slackline-medien/slackline-videos/trick-guide.html gibt es eine Anleitung in Video-Form
In unzähligen Slackline-Kursen haben wir die Erfahrung gemacht, dass eine Breite von um die 35mm am einfachsten zu erlernen ist. Wenn die Line zu breit ist, dann kippt sie immer zur Seite und es ist schwierig, sich über den Tastsinn mit den Füssen auf dem Band zu orientieren, weil man die Kanten weniger spürt. Zu schmal ist dafür aus psychologischen Gründen schlecht und weil es bei Füssen, die sich solche Dinge nicht gewohnt sind, mit der Zeit etwas einschneidet.
Materialmässig sind Flachbänder aus Polyester einfacher zu beherrschen als Schlauchbänder als Polyamid, weil sie weniger dehnbar sind und somit auch weniger nachgeben und hin und her zittern.
Spannsystem würde ich eine Ratsche empfehlen, da diese relativ einfach bedienbar sind und man deutlich höhere Spannungen hinkriegt als mit einem Ellington-Flaschenzug.
Zur Länge: Je kürzer umso einfacher. Bei der ersten Slackline reicht eine Aufspann-Länge von 3-5 Metern absolut aus. Damit man sich aber trotzdem steigern kann, ist eine Band-Länge von um die 15m empfehlenswert. Nicht vergessen: Längere Bänder sind teurer und schwerer und somit macht es höchstens für sehr ambitionierte Anfänger sind, bereits eine längere Slackline zu kaufen.
Nochmals etwas zur Breite der Line: Normalerweise könnte man denken: breiter=einfacher. Dies ist bei einem stabilen Untergrund auch so. Da aber das Slackline-Band zur Seite kippen kann, funktioniert diese Faustregel beim Slacklinen nicht mehr.
Die Ausgleichsbewegungen auf der Slackline sind gut vergleichbar mit der Bewegung beim Skifahren auf einem Ski.
Zudem trainiert sowieso jeder Spitzensportler auf instabilen Unterlagen wie Wackelbrettern usw, da so die Tiefenmuskulatur besser trainiert wird. Diese ist gut für die Stabilität der Gelenke und auch für die Feinmotorik verantworlich. Die grosse Verstellbarkeit der Slackline (Länge, Vorspannung) sind natürlich ein sehr grosser Vorteil im Vergleich zu anderen sensomotorischen Trainingsgeräten, da das Gleichgewicht unter verschiedensten Bedinungen trainiert wird.
Eine verbesserte SEnsomotorik bedeutet auch eine verbesserte Explosivkraft, da die neuromuskuläre Ansteurung verbessert wird. Dadurch können innerhalb kürzerer Zeit mehr Muskelfasern angesteurt werden.
Mehr dazu siehe: http://www.slacktivity.ch/FDSnow-Artikel.pdf
In unseren Kursen haben wir die besten Erfahrungen gemacht, wenn wir für Anfänger eine 35mm breite Slackline benutzt haben. Das Problem von zu breiten Slacklines ist, dass man die Kanten des Bandes gar nicht mehr spürt und man sich somit mit dem Fuss nicht mehr richtig orientieren kann. Dadurch kippt die Line leicht zur Seite und der Slackliner steht meist nicht mehr gerade sondern mit abgeschrägtem Fuss auf der Line.
Bei zu schmalen (25mm) hat sich das Problem ergeben, dass diese etwas stark in den Fuss einschneidet und für gewisse Teilnehmer schmerzhaft ist. Zudem darf man den psychologischen Faktor nicht vergessen, dass man sich auf einem etwas breiteren Band sicherer fühlt.
Deshalb meine Empfehlung: 35mm als Allround-Slackline vor allem auch für Anfänger; 25mm eher Longline; 50mm eher Jumpline.
Es gibt Studien, die belegen, dass das Slacklinen die Explosivkraft verbessert (bessere neuromuskuläre Ansteuerung). Eine verbesserte Explosivkraft kann auch zu einer verbesserten Gelenksstabilität führen. Zudem konnte auch nachgewiesen werden, dass Slacklinen zu einem verbesserten statischen Gleichgewicht im Einbeinstand führt.
Weitere Studien, welche in diese Richtung gehen, sind mir moemntan leider keine bekannt. Aber es ist ja allgemein bekannt, dass neuromuskuläres Training die Gelenksstabilität erhöht und von daher denke ich, dass man diese Aussage auch ohne weitere Studien treffen kann.
Gleichgewichtsübungen bei Kindern können nie schaden. Je vielseitiger ein Kind sein Gleichgewicht trainiert, desto grösser wird sein Bewegungsrepertoire und seine Geschicklichkeit werden. Klar ist die Slackline hervorragend dafür geeignet, aber wenn noch andere Gleichgewichtsspiele herumstehen, dann lass das Kind am besten einfach spielerisch gewähren. Es wird so oder so alles ausprobieren und dann für sich selbst entscheiden, was am meisten Spass macht.
Beim Slacklinen ist es zu Beginn allerdings wichtig, dass diese wirklich kurz (ca. 3-6 m) und straff gespannt ist, denn Gleichgewichtstraining macht nur Spass, wenn es einen fordert statt überfordert.
Grundsätzlich würde ich von einem Halteseil abraten, da es eher kontraproduktiv ist. Beim Balancieren auf der Slackline (wie auch bei allen anderen Sportarten) ist es wichtig, von Anfang an, die richtige Ausgleichsbewegung zu erlernen. Wenn man nun ein Halteseil benutzt, wird die Bewegung so oder so (egal ob man sich mit der linken oder der rechten Hand daran festhält) einseitig werden. Das einzige, was man dann noch trainiert, ist das anfänglich auftretende Zittern (ein überschiessender Reflex des Körpers) zu verkleinern. Statt ein Halteseil zu benutzen, ist es viel sinnvoller, eine wirklich kurze Slackline (3-6m) in einer sinnvollen Höhe (unter Kniehöhe) aufzuspannen, damit man von Anfang an die richtige Ausgleichsbewegung erlernt.
Ich würde unbedingt Stahlkarabiner empfehlen, da diese viel leichter und auch einfacher zu bedienen sind als Schäkel. Ein 25kN-Karabiner reicht völlig aus - es ist aber enorm wichtig, da dieser aus Stahl und nicht aus Alu (Kletterkarabiner) ist, da Alu unter Dauerbelastung sehr spröde wird und reissen kann.
Ich würde auch keine Gibbon-Slackline mit diesem Material kombinieren, da die Ratsche sonst mitten ins System hineinhängt.
Die Rundschlinge sollte wenn möglich verstellbar sein und meiner Meinung nach deckt eine Länge von 2.5 Metern (Nutzlänge) wirklich einen Grossteil aller Bäume ab. Traglast sollte hier grösser sein als bei den Karabinern, da dieses Material am Baum reiben kann und sich abnutzen kann. 50kN wären empfehlenswert.
Ziehen hat zudem den Vorteil, dass man mit einem Fuss am Baum noch abdrücken kann.
Wichtig ist vor allem auch, ob der Baum frisch verpflanzt wurde. In so einem Falle sind die Wurzeln noch nicht gut verankert und hält den Kräften viel weniger gut stand. Ansonsten sind 40cm mehr als genug, vorausgesetzt, man befestigt die Slackline nicht zu weit oben, weil dann ein grösseres Drehmoment auftritt.
Ein interessantes Video zu den auftretenden Kräften (vor allem informativ - wenn auch nicht sonderlich unterhaltsam geschnitten) findet sich auf http://www.youtube.com/watch?v=zb2FT0qJkbw
Dabei haben sie eine Slackline von gibbon mit einer von slacktivity.ch verglichen.
Dazu ist zu sagen, dass es entscheidend ist, wie gut man die Kanten der Slackline unter dem Fuss spürt. Bei einer 50mm-Slackline spürt man dies nicht mehr allzu gut und die Slackline kippt leicht unter dem Fuss weg. Bei einer 35mm-Slackline spürt man die Kanten sehr gut und trotzdem ist sie noch angenehm zu begehen. Bei einer 25mm-Slackline hat man rein subjektiv das Gefühl, dass man instabiler ist und dass die Fläche zu klein wird.
Grundsätzlich sind schmale Lines vor allem zum Gehen gut geeignet; Breitere eher zum Jumpen.
Die 35mm sind meiner Meinung nach (und ich hatte doch auch schon einige Anfänger in meinen Slackline-Kursen) sowohl für Fortgeschrittene wie auch für Anfänger super geeignet, weil sie sowohl die Vorteile der breiten wie auch der schmalen Lines abdecken.
Spanngurte sind halt oft sehr statisch und sind deshalb ungeeignet zum Springen. Klar ist es möglich auch darauf zu Balancieren, aber schon nach wenigen Minuten merkt man den Unterschied zwischen einer richtigen Slackline und einem Spannset. Also wenn man nachhaltig Spass haben möchte, ist sicher eine richtige Slackline viel empfehlenswerter - obwohl es auch dort horrende unterschiede gibt.
Aus sportphysiologischer Sicht ist dies nicht zu Empfehlen, da man sich sonst schnell einmal ein leicht falsches Ausgleichsmuster antrainiert. Viel eher würde ich empfehlen, die Slackline wirklich kurz (ca. 4m), straff und tief zu spannen, so dass sich schnell ein Erfolgserlebnis einstellt. Zudem sollte man darauf achten, dass man zuerst einfach mal ca. 1 Meter vom Fixpunkt weg auf einem Fuss versucht stehen zu bleiben noch ohne einen Schritt zu gehen. So hat man noch das 2te Bein zum Ausbalancieren. Entscheidend ist schlussendlich die Zeit, welche auf der Slackline verbracht wird.
Eine gute Möglichkeit mit den Stahlpfosten für Reck- und Volleyballbodenhülsen hat Slackfreak schon erwähnt. Dafür habe ich kürzlich auf www.slacktivity.ch sogar spezielle Slacklines gefunden, welche man ohne Baumschlingen aufspannen kann. Da ich bei mir im Turnunterricht meist 5 Slacklines gleichzeitig in der Turnhalle aufspanne, kann ich damit extrem viel Zeit sparen.