Hi! Meiner Erfahrung nach ist ein ausgedrehter Fuß/hand immer nur das Ende einer Kette. Der Anfang ist meistens in einem schiefen Sitz, verursacht z.B. durch eine leicht zur Seite gebogene Wirbelsäule (Skoliose)oder eine hochgezogene Schulter zu finden. Die Idee mit den Klebepunkten finde ich gut, aber nicht aufs Pferd, sondern auf Dir selber, damit Du Deinen Oberkörper/Armhaltung usw. im spiegel beobachten und falschen Sitz korrigieren kannst. Und wenn Du dann symmetrischer sitzt, erledigt sich wahrscheinlich das mit dem Fuß ganz von selbst. Auf jeden Fall wären gezielte Sitzübungen an der Longe oder alleine auf der ganzen Bahn mit Blick in den Spiegel gut. Reiten ohne Steigbügel, loser Zügel, Oberkörper nach der rechten und dann nach der linken Seite drehen, jeweils mindestens 10 sec. Danach 1 Bein so hoch wie möglich anziehen und dabei gerade und in der Mitte des Sattels sitzen bleiben, dann das andere Bein, wieder mind. 10 sec. Dann Fußspitzen kreisen, wieder einzeln mit jedem Bein. Und wenn Du noch immer nicht genug hast, dann bei zentriertem Sitz einen Unterschenkel mit der gelichseitigen Hand so weit, wie Du es gerade noch gut aushälst, nach hinten ziehen und eine Weile so halten. Natürlich auch mit dem anderen Bein. Dann kannst Du noch mit dem rechten, gestreckten Arm bei aufrechtem Sitz in einem großen Bogen zum linken Fuß hinuntergreifen und umgekehrt. Das alles sind Übungen, die einerseits verspannte Muskulatur dehnen, zu wenig benutzte stärken und andererseits Gleichgewicht und unabhängigen Sitz fördern. Durch die Bewegung des Pferdes (das hoffentlich recht brav ist) im Schritt werden nicht ausreichend trainierte Muskelpartien gestärkt und Verspannungen gelockert. Manche guten Reitlehrer, oft aber auch Hippotherapeuten, die selbst auch reiten, können da weitere gute Ratschläge geben.
Grundvoraussetzung ist ein gewisser Durchlässigkeitsgrad, das Pferd sollte die wichtigsten Lektionen der Kl. A beherrschen, da Rückwärtsrichten zu den versammelnden Übungen zählt. Wenn es aus dem Trab problemlos zum Halten durchpariert werden kann, ist es Zeit, diese Lektion anzugehen. Dazu entlastenden Sitz, beide Schenkel leicht nach hinten und treiben, bis ein Vorwärtsdrang beim Pferd entsteht. Nun das Pferd nicht vortreten lassen, sondern die Zügel leicht durchhalten, bis das Pferd beginnt, zurückzutreten. Dabei mit den Zügelhilfen sensibel umgehen. Am Anfang wird es nur langsame, kleine Schritte machen (sie sollten von Anfang an unbedingt diagonal sein), dann ist es richtig. Gerade, kräftige Schritte wird das Pferd erst nach einiger Zeit zusammenbringen. Es ist anfangs auch egal, ob es die gerade Linie einhalten kann. Das kann man später üben. Bei manchen Pferden ist es ganz gut, diese Lektion auch oder erst mal an der Hand mit Stimmhilfen-Unterstützung zu üben, dann beim Reiten auch mit derselben Stimmhilfe. Sie ist zuerst im Vordergrund, da manches Pferd nur so versteht, was gemeint ist. Später ist die Stimmhilfe leiser und entfällt dann ganz. Mögliche Fehler: Das Pferd "rennt" zurück->zu starke Zügelhilfen, zuwenig teibende. Dabei nimmt es häufig auch den Kopf hinter die Senkrechte. Nicht diagonal->das Pferd geht nicht über den Rücken und/oder ist insgesamt noch zuwenig durchlässig. In diesem Fall zuerst mal Übergänge üben, bis die funktionieren, und dann nochmal von vorn. Pferd geht gar nicht zurück-> es hat den Reiter nicht verstanden und möchte die Lektion lieber zuerst an der Hand lernen
Ehrlich gesagt, weiß ich auch nicht genau, warum. Denn Brillenträger reiten auch mit Brille, also fällt der gesundheitliche Aspekt mehr oder weniger weg. Ich würde für das Training eine Sonnenbrille kaufen, die bei einem Sturz keine Verletzungen durch Glasbruch oder einen zu steifen Rahmen verursachen kann. Auf Turnieren ist das Tragen einer Sonnenbrille einfach aus Schönheitsgründen verpöhnt und keinesfalls verboten. Ich mußte selbst aus Krankheitsgründen einmal mit Sonnenbrille starten (Augenentzündung), niemand nahm Anstoß daran. Beim Springen lasse ich mir den Verzicht auf Brillen aufgrund von Verletzungsgefahr noch eher einreden
Renvers wird auch Konter-Schulterherein genannt. Das sieht so aus, daß die Hinterhand am 1. Hufschlag geht und die Vorderhand so weit hereingenommen wird, daß der innere Hinterfuß mit dem äußeren Vorderfuß in derselben Hufspur läuft, allerdings mit "verkehrter" Längsbiegung, man könnte es also salopp auch als "Kruppherein an der falschen langen Seite" bezeichnen. Dabei ist darauf zu achten (Spiegel!), daß die Vorderbeine des Pferdes exakt geradaus laufen, da sonst die längsbiegungsmäßig äußere Schulter, also in dem Fall die Vorderhand, die nicht an der Bande ist, ausfällt. Die Hnterbeine laufen natürlich nicht gerade, und zwar deswegen, weil es sich um einen Seitengang handelt und die Längsbiegung verstärkt wird. Hilfen im Prinzip wie bei allen traversartigen Lektionen, nämlich innerer Schenkel erhält die Biegung aufrecht und treibt vorwärts, äußerer Schenkel treibt seitwärts, innerer Zügel lenkt und stellt, äußerer Zügel begrenzt. Dabei muß man die Hilfen sensibel aufeinander abstimmen, sodaß auf alle Fälle die 3 Hufspuren (1.äußerer Hinterfuß, 2.innerer Hinterfuß und äußerer Vorderfuß, 3.innerer Vorderfuß) eingehalten werden, die Biegung nicht leidet und das Pferd sich nicht auf den Zügel legt oder verkantet. In der nächsten Meldung folgt die Trversale-Erklärung. Viel Erfolg!
Hi! Ich finde, die Antwort von imtakt trifft es schon sehr gut, vor allem von der moralischen Seite. Mein persönliches Maximum liegt bei 6 Pferden, das waren allerdings keine einfachen, denn als Ausbilder bekommst Du nie die "braven", sondern darfst nur die Problempferde reiten. Gottseidank hatte ich da meistens jemanden, der sie mir geputzt und gesattelt hat, sonst wäre sich das nie ausgegangen. Ist aber manchmal schon sehr anstrengend...
Wenn so ein Sitzfehler über längere Zeit konstant bleibt, hat man oft selbst ein orthopädisches Problem. Häufig ist die Ursache eine leicht nach einer Seite gebogene Wirbelsäule (=Skoliose), die sich auf das gesamte Gleichgewicht und damit auf den Sitz des Reiters auswirkt. Das kannst Du leicht testen, indem Du ein quergestreiftes T-Shirt anziehst und dann im spiegel der Reithalle schaust, ob die Streifen waagerecht sind. Sind beide Schultern gleich hoch? Für dieses Problem gibt es eine Menge gute Sitzübungen, die man im Schritt und auch ohne longiert zu werden machen kann. Es besteht bei Deinem Problem auch die Möglichkeit, daß die Muskeln Deiner einen Körperhälfte kräftiger ausgebildet sind als die der anderen. Dadurch kann es dazu kommen, daß Du Dich unbewußt immer leicht in eie Richtung verdrehst und damit auch das Bein nach vorne rutscht. Weiters würde ich mal den Sattel genau ansehen, ob die Polsterung auf beiden Seiten gleich dick ist. Auch ein schiefer Sattel kann eine Ursache sein. Hast Du dasselbe Problem auch auf anderen Pferden? Wenn nicht, kann es eventuell sein, daß Dein Pferd nicht geradegerichtet ist, und das kann so viele Ursachen haben, daß es den Rahmen dieser Frage sprengt
Die vorigen Antworten haben meiner Meinung nach schon vie Richtiges ausgesagt, hier mein Senf dazu: @ Gebiss: Abgesehen vom richtigen Gebiss solltest Du auch abchecken, ob die Trense die passende Breite hat: Einfach gebrochen 1,5 cm länger, als das Maul breit ist; doppelt gebrochen 1 cm langer als die Maulbreite. Die bekommst Du heraus, indem Du einen Maßstab (Baumarkt, diese zusammenlegbaren) ins Maul steckst und nachmißt. Außerdem solltest Du bei Hensten oder Wallachen mal nachsehen, ob die Trense nicht beim Hakenzahn des Oberkiefers anstößt. Dazu ziehst Du die Trense Richtung Schneidezähne, damit Dein Pferd sie nicht mit der Zunge hochhalten kann. Dann schaust Du, ob sie eh nicht anstößt. Wenn doch, am Zaumzeug kürzer stellen, Maul darf 2 Falten bilden. @ Reitweise: Jeder spricht da gern von einer harten Hand, aber das alleine ist es meistens nicht. Schau dazu, daß Dein 4beiniger Liebling seine Hinterbeine etwas mehr anstrengt. Achtung! Nicht schnelleren Takt oder mehr km/h, sondern nur schnelleres, kräftigeres Abfußen. Wenn das Pferd hinten mehr Last aufnimmt, kommt Druck von der Trense weg, und damit hört die Zungenstreckerei ziemlich sicher auf. Sollte das alles immer noch nicht funktionieren, frag noch mal genauer nach
Um die Kurve kommst Du relativ einfach, indem Du den Oberkörper in die Richtung mitdrehst, in die Du willst. Das heißt also im Linksgalopp um die rechte Kurve: Linkes Bein am Gurt, vorwärtstreibend, rechtes Bein hinter dem Gurt (von der Hüfte aus!), verwahrend, Pferd links gebogen und gestellt, Gewicht innen (links), Oberkörper nach rechts mitdrehen mit der Kurve. Ist für den Reiter nicht immer einfach, weil auch wir Menschen nicht ganz gerade sind und eine "bessere" Seite haben, aber der Trick funktioniert immer und entspricht auch der offiziellen Reitlehre. Geht also auch bei Prüfungen und Turnieren. Gutes Gelingen!
Diese "Fabelwesen" gibt es, aber meist sind sie relativ unscheinbar (weil sie sich nicht ständig lautstark in den Vordergrund spielen), und vor allem sind sie selten. Erkennen tut man sie daran, daß sie sich auf Pferd, Reiter und Situationen individuell einstellen, daß es für sie keine "blöden" Fragen gibt, daß es ihnen nicht wichtig ist, wie weit das Pferd kommt, sondern das Zusammenspiel von Pferd und Reiter/in im Vordergrund steht, egal, in welcher Klasse geritten wird und welche Abstammung, welches Alter und Aussehen das Pferd hat. Dazu sollte dieser Lehrer geprüft sein und - wenn geht - eine gültige Ausbilderlizenz haben. Die besagt nämlich auch, daß sich der gute Mann/Frau regelmäßig fortbildet. Einfach Reitlehrer in der Umgebung auf diese Kriterien hin genau beobachten und im richtigen Moment zuschlagen. Viel Glück!