Joggen im Kinderfussball - macht das Sinn ?

Oft sehe ich auch schon F bis D Junioren ohne Ball trainieren. Sie Joggen, machen Liegestütz und andere Uebungen, welche den Kids nicht nur wenig Spass machen, sondern vor allem auch den Bewegungsablauf am Ball und das Konditionsmuster des Spiels durcheinander bringen.

Wohl verstanden - ich habe absolut nichts gegen polysportives Training - im Gegenteil. NUR, und das ist der Knackpunkt, sollte und muss die Polysportive Entwicklung, sofern sie nichts mit Ball zu tun hat, ausserhalb des eigentlichen Fussballtrainings auf individueller Basis privat ergänzend stattfinden, und zwar so, dass diese sportlichen Ergänzungen die individuellen Vorzüge und Bedürfnisse des Kindes optimal abdecken, um so die nicht immer optimale Motivation eines ZuViel an Fussball zu kompensieren.

Im Kinderfussball hingegen sollten Uebungen ohne Ball verboten werden.

Es ist wichtig für die Auge/Fuss-Koordination, dass der Junior lernt, sich während 90 Minuten auf den Ball zu konzentrieren. Es ist ausserdem vor allem für die koordinative Entwicklung, Spielgefühl und Uebersicht wichtig, dass bereits der Junior lernt alle (Ausdauer)Bewegungen) in der Gesamtkomplexität von Ball und Mitspielern zu erfahren. Gerade bei Junioren werden durch das Reiben am Komplexen Reflexe und Denkstrukturen gebildet, welche man - wie man oft glaubte - nicht einfach hat oder nicht - sondern welche entweder im Kindsalter erlernt wurden oder eben nicht.

Es gibt somit keinen Grund für Uebungen ohne Ball (wie z.B. Jogging) im Kinderfussball.

Was meint ihr dazu ? Gibt es doch Gründe ?

...zur Frage

Zu Deiner Frage: NEIN, ES MACHT KEINEN SINN!!!

Im Kinderfußball, also G- bis E-Junioren, geht es darum, die Kinder an den Ball zu gewöhnen, Individualtaktik steht absolut im Vordergrund. Dribbling, erste Passformen und SPIELEN, SPIELEN, SPIELEN sind die entscheidenden Dinge im Training.

Einwand Aufwärmen: Warum sollen die Kinder beim Laufen ohne Ball besser aufgewärmt werden als mit Ball. Das Aufwärmen dient doch der Vorbereitung auf den Hauptteil des Trainings. Dehnen im Kinderfussball ist auch nicht notwendig, da die Kids in diesem Alter noch gar nicht genügend Körpergefühl und -erfahrung haben, um die Übungen zielführend zu machen.

Einwand Ausdauer: Das beste Konditionstraining im Kinderfußball ist das Spielen. Je nach Feld- und Mannschaftsgröße sowie Spieldauer werden unterschiedliche Formen der Ausdauer trainiert. Für den Trainer ist es natürlich schwerer zu kontrollieren, ob sich auch wirklich alle Spieler entsprechend fordern oder ob sich nicht der ein oder andere schont. Einwand Chaos: Kindertraining ist Chaos, aber organisiertes Chaos. Und das ein 6-jähriger eine Zerrung bekommt, wenn er einem wegspringenden Ball hintersprintet ist ziemlich unwahrscheinlich oder wärmen sich die Kids vor jedem "Fange-Spiel" un der Schulpause auch auf?

FAZIT: Der alte Lehrsatz jeder Kindertrainerausbildung "Kindertraining ist kein reduziertes Erwachsenentraining" ist wahr. Es macht keinen Sinn, Kinder so zu trainieren, wie man selber als Aktiver trainiert wurde.

...zur Antwort

Hallo. formal gesehen hat der Verein natürlich das Recht selbst zu entscheiden, wer einen Pass bekommt und wer nicht. In manchen Landesverbänden (z.B. wfv) ist ein Spielerpass eh erst ab der E-Jugend verpflichtend vorgeschrieben, um an der Verbandsrunde teilzunehmen.

Aus Elternsicht ist das Verhalten des Vereins natürlich absolut inaktzeptabel. In diesem Alter sollte der Leistungsgedanken eher im Hintergrund stehen. Frag doch mal den Trainer, wie qualifiziert er denn ist, welche Lizenzen hat der denn?

Weiss der überhaupt, dass es z.B. denn C-Schein Breitensport/Kinderfussball gibt. Dort wird Trainern das kindgerechte Training beigebracht. Bevor ich jetzt anfange, mich über solche Leute zu ärgern höre ich lieber auf zu schreiben. Ich wünsche dir und deinem Sohn aber trotzdem eine interessante, erfolg- und lehrreiche sportliche Zukunft. Lg,

Marc

...zur Antwort

Hi, wenn du in den DFB-Stützpunkt kommst, nimmst du, wenn du dort auch zu den Besten gehörst, auch an Landessichtungen teil. Spätestens dann bist du auch im Focus der Scouts. Ansonsten läuft die Sichtung vor allem über Empfehlungen. Dein Stützpunkt-Trainer wird dir auf Anfrage auch sagen, ob du gut genug bist für so einen Verein. Er kann dir dann auch bei der vermittlung eines Probetrainings helfen. Grüße, Marc

...zur Antwort

Hi, ich kann mich meinem vorredner nur anschließen: Es wird ja schon einen Grund haben, warum du zum Probetraining eingeladen wurdest, deshalb würde ich es auf jeden Fall versuchen. Selbst wenn sie dich nicht nehmen sollten ist das eine gute Erfahrung, die dich auf jeden Fall weiterbringt.

Die Vereine, die jetzt zum Probetraining einladen suchen für die neue Saison! Da wirst du dann ja in der A-Jugend spielen. Eine der wichtigsten Fragen für die Beurteilung deiner Chancen ist daher: "Hat dein neuer Verein eine U18 oder spielen die nur mit einer A-Jugend-Mannschaft?"

Übrigens, bei den A-Junioren des VfB Stuttgart spielt aktuell ein Spieler, der bis zur U18 immer auf Bezirks- und Verbandsstaffelniveau gespielt hat. Der ist zwar kein Stammspieler, kommt aber regelmäßig zu Einsätzen.

Also, geh auf jeden Fall hin und versuche dein Bestes!!

Grüße,

MArc

...zur Antwort

Hallo Proudboy, auch von mir ein paar Anmerkungen. Ein Spieler der vorwärts kommen und sich fussballerisch weiterentwickeln will, der sollte immer so hochklassig als möglich spielen, denn dann ist er in jedem Training gefordertund muss sich voll anstrengen. Auch in den Spielen sind die Gegner stärker, man muss sich also auch im Spiel mehr anstrengen. Zusätzlich gibt es definitiv auch in deiner Gegend einen DFB-Stützpunkt (366 in ganz Deutschland). Normalerweise findet da ein öffentliches Sichtungstraining nach der E-Jugend statt. Wenn du da von deinem Trainer nicht angemeldet wurdest, könnte das aber heißen, dass er dich nicht als stark genug einschätz (vielleicht hat er es aber auch nur vergessen). Dein Jugendleiter kann aber am DFB-Stützpunkt mal anfragen, ob du zu einem Probetraining kommen darfst. Die Trainer dort sagen dir dann ganz offen ihre Meinung über dein Talent, wenn du gut genug bist darfst du dann da bleiben und bekommst einmal pro Woche ein Zusatztraining. Wenn Du zu einem wirklich richtig guten Verein wechseln willst, dann kannst dich dort nicht einfach anmelden und sagen "Ich spiel jetzt bei Euch mit!", sondern normalerweise machen diese Vereine einen Sichtungstag bzw. laden talentierte Spieler zu einem Probetraining ein.

Aber ganz ehrlich, auch wenn der Verein, zu dem du gehen willst nicht der allerbeste ist und "nur" Landesliga in der C-Jugend spielt,es ist einfach so, Fußball macht dann am meisten Spaß, wenn man mit gleich guten oder besseren Spielern in einer Mannschaft kickt und erfolgreich ist.

Grüße, Marc

...zur Antwort

Hi, als Trainer einer höherklassigen A-Jugend kann ich Dur mal meine Kriterien nennen: 1. Bewerbungsemail in gutem Deutsch, keine Einzeiler wie z. B. "bin guter Stürmer, wann kann ich zum Probetraining kommen?" 2. Alle relevanten Fakten nennen: Geb.-Datum, Wohnort. Körpergröße, Gewicht, Position, bisherige Spielklasse, evtl. Auswahlspieler.

Am Besten ist aber immer, wenn man auf Empfehlung eingeladen wird (meist sind das befreundete Trainer) oder wenn die Spieler mir oder meinem Co direkt bei einer Sichtung auffallen.

Ehrlich gesagt, ich lade höchstens 5% der Spieler ein, sie sich von sich aus bewerben.

Viel Erfolg.

...zur Antwort

das was Du meinst ist die spielspezifische Ausdauer, die trainierst du am allerbesten mit kleinen Spielformen, 1 gegen 1, 2 gegen 2, 3 gegen 3. Die Belastungsdauer sollte dabei immer bei der Hälfte der Spieleranzahl liegen, also beim 2 gegen 2 wären das 2 Minuten Spielzeit. Dabei sollten immer Ersatzbälle bereit liegen, damit nicht die Zeit mit Ball holen verschwendet wird. Wichtig sind die Pausen zwischen der Belastung, immer etwa 2/3-Pausen machen, d.h. bis der Puls unter 120 ist oder zumindest 2/3 der Belastungszeit, d.h. bei 2 min Belastung 80 sec. Pause. Wenn Du alleine trainieren musst, dann mach Tempowechselläufe, entweder im Wald (lockeres Einlaufen, dann ca. 60-90 sec verschiedene Tempi im Wechsel (z.B. 70%-50%-90%-50%-100%-70%-90%-50%-100%, die schnellen Abschnitte jeweils zwischen 2 und 8 sec.) anschließend 3-4 Minuten lockeres Traben, 6-7 Tempowechselläufe, danach 20 Min. ganz locker auslaufen) oder auf dem Platz mit einem Parcour (8er oder "Z" mit verschieden langen Strecken. Das Serienprinzip genau so wie beim Wechsellauf im Wald. Das Ganze maximal zweimal pro Woche mit mindestens 3 Tagen Abstand.

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.