Hallo Kallux,

der Bogen ist ein Rechtshänder und damit nur mit der rechten Hand zu halten,  Der Pfeil soll und muss sich um das Mittelteil herum winden können. Das ist Pfeilphysik und nicht zu ändern, deshalb gibt es keine andere Option.

Ob du RH-Schütze oder LH-Schütze bist ist auch keine Frage der Händigkeit, sondern das vom Kopf für das Zielen bevorzugte Auge ist entscheident (dominantes Auge). Ich bin z.B. Rechtshänder und ziehe mit links.

Wenn du mit dem Bogenschießen beginnen willst, gibt es aber noch etwas mehr zu sagen.

1. suche dir unbedingt einen Verein (bogenschießen.de oder in Google). Pfeile fliegen lassen klappt erstmal allein, klar. Aber das Schießen lernen wirst du definitiv nicht allen. Nach anfänglichen Erfolgen werden sich recht schnell Probleme einstellen, die du allein nicht lösen kannst. Du bekommst dort in vielerlei Hinsicht Hilfe, nicht nur im direkten Schießen.

2. Dann sollte der erste Bogen nie sofort gekauft, sondern mindestens 1/2 Jahr gemietet werden (immer halbjährlich). Sollte nach einiger Zeit das Bogenschießen immer noch Spaß machen, steht einem Kauf nichts mehr im Wege.

3. Der ausgesuchte Bogen ist viel zu stark für einen Anfänger. Es kommt nicht darauf an, was man ziehen könnte! Ein gutes Zuggewicht liegt am Anfang zwischen 18 und 22 lbs, je nach Alter und Statur. Am Anfang steht das Erlernen einer sauberen Haltung und kein Kampf mit dem Bogen. Weit schießen kommt später. Im Rahmen des Leihprogramms können in gewissen Abständer leicht immer etwas stärkere Wurfarme bestellt und getauscht werden.

Und wenn du nicht gerade ein Kind bist, ist der 56er Bogen zu kurz. Er hat echte Nachteile wie z.B. einen spitzen Sehnenwinkel (schlecht zu halten, Pfeilklammern) und einen sich verhärtenden Endauszug (Stacking). Kurze Bögen verzeihen auch keine Schießfehler, der Schuss wird noch ungenauer, als er sowieso schon sein wird. Außerdem liegt ein halbwegs vernünftiger Recurve preislich bei ca. 150,-€. Mache für die erste Ausrüstung unbedingt einen Termin bei einem Fachgeschäft vor Ort ! Auch wenn der Anfahrtsweg etwas länger sein sollte.

4. In einem Verein bekommst du auch einen zugelassenen Bogenplatz oder Parcurs. Das herumballern im eigenen Garten ist verboten, wenn die hohen Sicherheitsauflagen nicht eingehalten werden können. Fehlschüsse, also auch Streifschüsse und sogar Abpraller dürfen das eigene Grundstück nicht verlassen können ! Das braucht Platz, und nicht nur 20m in jeder Richtung. Auch in Wäldern darf nicht frei geschossen werden, auch wenn das sicher viele machen. Schützen haften für jeden einzelnen Pfeil, auch Minderjährige!

Tja, da kommt was zusammen. Aber ehrlich: wenn du auch in 1 Jahr noch mit Spaß dabei sein willst, solltest du über meine Tipps nachdenken. Bogenschießen ist sehr komplex, ohne andauernden Fortschritte kann alles ganz schnell im Sande verlaufen.

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Hallo llifpv,

ich schätze dich so ein, dass deine Erfahrung im Bogenschießen nicht über die Maßen groß ist. Da du annimmst, beim Compound kann man eigentlich nichts groß verkehrt machen, dann solltest du es als erstes mal mit einen Verein versuchen. Da lernt man dann z.B., dass sogar im Blankbogenschießen unglaublich viel verkehrt laufen kann. Nur kann ein Ungeübter Fehler nicht abstellen, wenn er keine Ahnung hat, dass er welche macht.

Einen Compound einzustellen ist eine Aufgabe, die einen Anfänger komplett überfordern wird, da braucht noch kein einziger Schuss gemacht werden.

Das "richtige Compoundschießen" wie du es nennst, wird nur in einem Verein mit Compoundschützen wirklich Sinn machen, zumindest aber solltest du einen erfahrenen Schützen kennen. Und mit "erfahren" meine ich nicht jemanden, der selbst im Alleingang angefangen hat, damit rumzuwerkeln. Grundsätzlich ist mit Hilfe ein Umstieg auf einen Compound immer möglich.

Egal welcher Bogen, ohne jede fachliche Hilfe kann man ganz leicht noch nach 2 Jahren auf einem anfängerähnlichem Stand sein. Das erlebe ich gerade bei einem erwachsenen neuen Schützling von mir, ein13-jähriger mit 10 Monaten Trainingserfahrung schießt sauberer. Klar, das wird sich angleichen, aber erstaunlich ist es trotzdem . . .

Also, wenn du nicht mit fachlicher Hilfe rechnen kannst, würde ich mir einen Compound nicht antun. Die, die etwas taugen, kosten richtig Geld.

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Hallo Hycarus,

auch bei uns im Verein gab es bereits 2 Schützen mit der Goldangst. Kaum kam die Zughand in Nähe des Kopfes, ging der Schuss raus. Es hat einige Trainings gedauert, dann kamen beide darüber hinweg, heute ist davon nichts mehr zu spüren.

Ich möchte versuchen, dir über diesen Weg hier zu helfen. Als erstes müsste ich aber etwas von dir wissen, um mir ein gewisses Bild von dir machen zu können.

  •  schießt du in einem Verein?
  • gibt es dort einen Trainer oder einen (wirklich) erfahrenen Mitschützen? Dabei ist es egal, welchen Bogen dieser andere schießt.
  • hast du bestimmte Zielsetzungen mit deinem Schießen
  • Wie bist du die bisherigen Goldprobleme wieder losgeworden? Was hast du genau gemacht?
  • was führte zu deinen jetzigen Problemen?
  • ich vermute, dass du deinen Compound per Hand ziehst?

Das Thema ist leider sehr komplex. Es gibt verschiedene Methoden, die man probieren kann, jede funktioniert sicher nicht bei jedem Schützen. Auf jeden Fall braucht es in den meisten Fällen einen Trainer, Zeit und vor allem einen Schützen der bereit ist, viel Geduld für ein stark abgewandeltes Training aufzubringen.

Ich weise aber gleich darauf hin, dass es über den Weg eines Forums schwierig werden kann, falls du alleine schießen solltest.

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