Wie begeistere ich ein Kind für Kampfsport?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Zum einen finde ich auch, sollte das Kind beobachtet werden, wo seine Neigungen und Interessen liegen. Vielleicht könnt ihr mit dem Kind gemeinsam besprechen, welche Sportarten es selber mal ausprobieren möchte. In jedem Verein besteht die Möglichkeit 3 Mal am Training teilzunehmen, ohne eintreten zu müssen. Meinen Kindern habe ich damals bewußt nichts von meinen Sportarten erzählt! Meine große Tochter war beim Mutter und Kindturnen mit mir und anschließend kamen die Judoka in die Halle. Sie wollte dann dort manchmal zuschauen und mußte jedoch erst noch zwei Jahre warten, weil man Judo erst ab sechs Jahren beginnen konnte. Nur durch Glück durfte sie dann schon mit 5 Jahren beginnen. Als sie sich für das Judo entschieden hatte, habe ich ihr erst erzählt, dass ich auch sehr lange Judo gemacht habe und ihr ein Video gezeigt. Da war sie ganz erstaunt. Meine jüngere Tochter wollte auch Judo machen und hat im Sommer angefangen.. Sie wußte jedoch, dass ich (und natürlich auch ihre Schwester) Judo machen. Aber zum einen ist es beim Kampfsport wichtig, auf das Alter zu achten!! Die meisten Kampfsportarten kann man offiziell und mit richtigem kampfsporteffekt erst mit 6 oder 7 Jahren beginnen. (Es gibt einige Verein, die bieten Pampers - (Judo) an, ob das sinnvoll ist, da streiten sich die Geister drüber). Meine jüngere Tochter hat aber schon jetzt keine Lust mehr und ich habe ihr gesagt, dass das in Ordnung ist. Sie muß kein Judo machen, nur weil ich das toll finde.(Durch die Fallschule, die meiner Großen damals schon eine ernsthaftere Verletzung verhindert hatte (sie ist rückwärts vom Stuhl gefallen, zu Hause, hat sich aber gekonnt abgerollt, so dass es ihr nicht mal weh tat, hat sie/haben beide schon etwas davon gehabt). Anders ist es beim Trampolin, ein Hobby, dass wir hier alle teilen.

Ich persönlich denke, dass Kampfsport nicht gleich Kampfsport ist! Judo z.B. ist eine Abwehr, Karate z.B. eine Angirffsportart. Taekwondo gibt es auch noch und wird neben Judo und Karate gerne für Kinder gewählt. In unserem Verein trainiert Bernd Könnecker u. a. die Kinder und der verlangt enorm viel. Es liegt auch am Trainer, ob und welche Sportart die Kinder wählen.

Was ich damit sagen möchte ist, dass ich dich vom Gedankengang her nachvollziehen kann, gerade Mädchen gehen selbstbewußter durch die Straßen und das kann heutzutage nicht von Nachteil sein, keine Frage. Der Körper wird zu großen Leistungen herangezogen und für den Geist ist Kampfsport auch gut. Auch die Disziplin ist für viele nicht unwichtig und für manche Kinder von Vorteil ;-) Aber und da kommt eben mein dickes "ABER", bringt all das nichts, wenn das Kind selber es gar nicht möchte!

Vielleicht hilft dir der Zufall, (so wie z.B. bei meiner großen Tochter (siehe oben)). Dann könntest du es einsteigend versuchen. Oder du nimmst sie mal mit und sagst, dass DICH das interessiert, du würdest dir das gerne mal ansehen, ob sie nicht mit möchte. So in der Art. Aber bitte tut euch und vor allem dem Kind den Gefallen und überredet es zu nichts. Das es Sport machen soll, finde ich sehr wichtig und auch richtig,es gibt nichts besseres! Aber das Kind sollte sagen, wozu es Lust hätte! Das sollte sich im Verein auch zuerst angesehen werden! Du oder seine Eltern können dann event. noch einlenken und sagen, dass es ihnen aufgefallen ist, dass es z.B. gut mit einem Ball umgehen kann ob es sich vielleicht mal (als Beispiel) nicht mal eine Probestunde beim Handball mitmachen möchte.. Aber bitte, nach wie vor, kann es sein, dass es dort (ich nehme noch mal mein Beispiel) gute Anlagen hat, es dem Kind dennoch kein Spaß macht und sich für etwas anderes entscheidet, bitte laßt sie diese Entscheidung mittragen!

Und wer weiß,... vielleicht findet sie doch mal eine Freundin, die zufällig eine Kampfsportart betreibt und dann will sie mal mit (muß ja nicht heute und morgen sein). Um mit Kampfsport anzufangen ist man nie zu alt! Sport ja, aber mit Willen des Kindes! Fragt einfach das Kind und besprecht doch, so wie oben beschrieben, z.B. und dann geht hin und egal in welcher Richtung, unterstützt sie!

Viele Grüße und viel Erfolg, dass deine Nichte die für sich richtige Sportart findet, schätzen und mögen lernt! Dann wird sie glücklich sein und letztenendes ihr als Familie(n)angehörigen) doch auch.

LogiM 
Fragesteller
 16.12.2009, 15:53

Sehr schöne Antwort, danke dir

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Man sollte das Kind nicht zu einem Sport überreden, aber vielleicht zieht ja erstmal so eine Art Selbstverteidigungsprogramm (das finden die Eltern bestimmt auch nicht schlecht). Bei der Selbstverteidigung sind die meisten Elemente ja aus dem Kampfsport und wenn sie Spaß daran hat, dann macht sie soetwas vielleicht weiter.

Gib dem Kind die Möglichkeit, verschiedene Sportarten auszuprobieren. Macht mal einen Monat Judotraining, einen Monat Capoeira, einen Monat Fußball, einen Monat schwimmen - und dann kann sie immer noch entscheiden, mit welcher Sportart sie anfangen möchte (ich tippe auf Capoeira ... das Kindertraining macht einfach jedem Kind Spaß).

Ob sie später noch weitere Sportarten macht, das überlässt Du ihr am besten selbst. :-)

Außerdem ist es wirklich gut, wenn ein Kind erstmal mit einem Mannschaftssport beginnt und nicht gleich mit einem Einzel(kämpfer)sport.

Das schlimmste was du machen kannst ist ein Kind in irgendeine sportliche Ecke zu zwängen. Das Kind sollte entscheiden welche Sportart es ausüben möchte. Ich selbst bin begeisterter Radsportler. Meine Kinder dagegen machen lieber Fitnesssport bzw. Fußball. Jedem das Seine. Auch den Kindern!