Dieser Test wird in verschiedenen Stufen geritten:

Stufe 1 Der Reiter trabt größtenteils leicht und sitzt erst gegen Ende der Aufgabe aus. Im Galopp reitend zeigt er den leichten Sitz sowie das Einsitzen. Es wird über Stangen getrabt und aus dem Trab über kleine Kreuze gesprungen.

Stufe 2 Im Trab wird leichtgetrabt und ausgesessen, und im Galopp reitet man im leichten Sitz sowie einsitzend. Mit Zehn-Meter-Volten, Schlangenlinien und Mittelzirkeln sind die Hufschlagfiguren etwas anspruchsvoller als in der ersten Stufe. Darüber lässt der Reiter zum Ende der Aufgabe im Trab die Zügel-aus-der-Hand-kauen. Hierbei soll das Pferd im Gleichgewicht bleiben, sowie Gangart, Takt und Tempo beibehalten. Gezeigt wird das Reiten über Stangen, und über kleine Hindernisse (Kreuze und bis zu 60 Zentimeter hohe Steilsprüngen, In - Out aus dem Trab, Reiten von einladenden Distanzen), die aus dem Trab und Galopp angeritten werden.

Stufe 3 Im Trab wird leichtgetrabt und ausgesessen, und im Galopp reitet man im leichten Sitz sowie einsitzend. Ganze Paraden, das Pferd drei bis fünf Tritte rückwärts treten lassen, welches in erster Linie als Überprüfung des Gehorsams gesehen wird, und Zügel-aus-der-Hand-kauen-lassen komplettieren die dressurmäßigen Inhalte der dritten Schwierigkeitsstufe. Im Spring-Teil ist gefragt, neben einzelnen Steilsprüngen, einladende Distanzen und Hindernisfolgen, bestehend aus Steilsprüngen die ca. 60 bis 70 Zentimeter hoch sind, zu bewältigen.

Und so wird gewertet ...

Die Richter bewerten, wie harmonisch die gestellten Aufgaben geritten werden, sowie den Gesamteindruck während der Prüfung mit einer Wertnote zwischen 10 und 0. Hindernisfehler und Ungehorsam werden nicht bewertet, können jedoch in die Notenfindung einfließen. Sturz führt zum Ausschluss. Verreiten führt zu einem Abzug in der Gesamtnote von 0,2 Punkten. Beim dressurmäßigen Reiten mit Springbügelmaß werden die harmonische Vorstellung des Pferdes sowie Sitz und Einwirkung des Reiters bewertet. Auch das korrekte Reiten der Hufschlagfiguren fließt in die Bewertung mit ein.

© Jürgen StroscherAußerdem werden der leichte Sitz (Balance, Anpassung an die ständig wechselnden Bewegungssituationen des Pferdes, geschmeidiges Vorneigen aus der Hüfte heraus), das geschmeidige, dem Springablauf angepasste Vorgehen der Hände in Richtung Pferdemaul sowie das Einhalten von Gangart, Tempo und Rhythmus beim Anreiten und Überwinden der Trabstangen und Hindernisse bewertet. Das gilt auch für das Weiterreiten nach dem Sprung und für das Reiten von Wendungen. Und als letztes folgt noch der Gesamteindruck. Bewertet werden die Harmonie und das reiterliche Verhalten während der Prüfung sowie das Herausgebrachtsein von Pferd und Reiter sowie das korrekte Anpassen von Sattel- und Zaumzeug.

Dies ist also ein toller Wettbewerb für jeden Reiter, weil so viele Dinge abgefragt werden, die für das Reiten im Viereck, Parcours und Gelände wichtig sind. Bei dieser Prüfung stehen Spaß und Harmonie mit dem Pferd im Vordergrund. Schon das Training für die Caprilli-Aufgaben bietet euch und eurem Pferd jede Menge Abwechslung. Erkundigt euch doch mal bei eurem Landes-Pferdesportverband, bei welcher Turnierveranstaltung der Caprilli-Test ausgeschrieben ist.

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