Ich würde nicht behaupten, dass Wing Tsun eine reine Selbstverteidigung ist, obwohl der SV-Charakter im Wing Tsun einen deutlich höheren Stellenwert einnimmt als in manch anderen Kampflehren/methoden. Es muss dazu gesagt werden, dass Wing Tsun in erster Linie eine Kampfkunst ist - mit Betonung auf KUNST -, sicherlich kommt es dann auch wiederrum auf die Schule und den Lehrer an. Wie in jeder Schule /Stil gibt es auch im Wing Tsun unterschiedliche Schwerpunkte.

Wie dem auch sei: Mir persönlich hat Wing Tsun sehr viel gebracht (auf und abseits der Matte) auch wenn das Körpertraining oftmals etwas zu kurz kam, wobei mir da eher der Unterricht von Peter Grusdat dabei geholfen hat. Es wurde u.a. beigebracht, dass nicht die Techniken entscheidend sind, sondern eher die Umsetzung der Kampfprinzipien, die für das WT so charakteristisch sind. Eigentlich eine sehr schöne Kampfkunst.

Was ich kritisieren muss sind allerdings die zum Teil sehr hohen Gebühren für den Unterricht an vielen WT-Schulen und auch immer wieder die Vergleiche, die mit anderen Kampfsportarten/Kampfkünsten herangebracht werden. Ich empfinde das eher als Marketingtrick, sprich sich selbst und seine Kunst besser verkaufen, indem andere Kampfsportarten/künste niedergemacht oder schlecht geredet werden. Jede Kampfkunst ist zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt unter ganz bestimmten Umständen entstanden. Deswegen hat auch jede Kampfkunst (mag sie auch sonst noch so bescheuert sein) ihre Daseinsberechtigung.

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