Hallo, Rennpferde laufen knapp über 70 Topspeed. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt aber viel niedriger. Ebenso ist die Distanz entscheidend. "Flieger" gehen nur "Kurzstrecke" ab 1200m, "Steher" die lange Distanz bis 2800m. Anhand der Siegzeiten kannst Du Dir ja die Durschnittsgeschwindigkeit ausrechnen. Einfach mal ein paar Sieglisten anschauen.

Dies ist zum Beispiel Danedream, das zur Zeit schnellst Pferd der Welt: http://www.galopp-sieger.de/galoppsieger/pferd_html?pschl=DanedreamLomitas

Wie Du siehst liegen die Durchschnitte so um 60km/h. Wenn also das Pferd meiner Vorschreiberin 80 km/h läuft, dann Respekt ;-) Sie würde jedes Rennen gewinnen. Sie hat das schnellste Pferd der Welt oder ein Auto mit schlecht geeichtem Tacho...

Mein Taber schafft knapp über 60 im Galopp - auf 1400m allerdings nur 45km/h Durchschnitt - getestet beim Bauernrennen in Iffezheim...

Traber schaffen im Trab kurz über 60km/h, Durschnitt auch wieder viel niedriger. Distanzpferde können je nach Strecke auch nach 140 km Distanz noch die letzten 20 km mit einem Schnitt von über 30km/h schaffen. Siehe Siegerlisten WEG Kentucky

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Ich bin selbst Distanzreiter und kann nur sagen, dass ein Hundertmeiler sicherlich eine Belastung für Pferd (und Reiter) darstellt. Die Pferde sind aber wie gesagt jahrelang darauf vorbereitet und dürfen erst ab fünf Jahren überhaupt starten (bis 40km) und ab sieben auf Strecken über 80km. Im Distanzsport lässt sich in Deutschland im Gegensatz zu Dressur/Springen kein Geld verdienen, da es keine Preisgelder gibt und das finde ich auch gut so. Wir sind alle reine Amateure die oft nur ein Pferd haben dieses zeitintensiv trainieren. Man kann auch ganz klar merken, ob es einem Pferd noch freude macht zu laufen. Die Tierarztkontrollen sind im übrigen fester Bestandteil des Wettbewerbs. Es gibt vor dem Start eine Untersuchung, auf der Strecke ca. alle 20-30km Puls und Verfassungskontrollen. Ein Pferd wird auch von den Tierärten herausgenommen, sobald nur allerkleinste Gangunreinheiten festgestellt werden. Ebenso muss der Puls innerhalb von 20min auf 64 sinken. Bei trainierten Pferden ist dies in wenigen Minuten der Fall. Das Kriterium der Tierärte ist nicht, überlastete Pferde aus dem Wettbewerb zu nehmen, sondern festzustellen ob das Pferd für die nächste Etappe noch fit genug ist, um im Zweifel jeglicher Überlastung vorzubeugen. Deshalb gibt es auch die relativ hohe Zahl von Elliminierungen. Im Zweifel für das Pferd eben. Würden ähnliche Kriterien für Dressur oder andere Disziplinen eingeführt, könnte man auch genausoviele Pferde wegen Taktunreinheiten disqualifizieren. Ich würde nie auf Distanzritte gehen, wenn ich das Gefühl hätte, es würde meinem Pferd keinen Spass machen oder wenn ich es dazu sogar antreiben müsste.

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