ja, ...

Ich finde, dass das Mächtigkeitsspringen keines Wegs als Tierquälerei anzusehen ist. Erst einmal sind das alles Pferde, die vom Vermögen her so gut sind, dass sie diese Höhe überwinden können und dann springen die Tiere ja auch nicht täglich solche Höhen. Im Gegenteil im Training werden die meisten genauso vorbereitet wie andere Sport-Springpferde. Außerdem finde ich, dass die Belastung, der ein Pferd beim Springen beispielsweise beim CHIO in Aachen ausgesetzt ist nicht viel geringer. Dort müssen die Pferde viel mehr Sprünge absolvieren und haben eine längere Strecke. Beim Sb-Springen sind es im Umlauf in der Regel 4 Sprünge ( Oxer, Tripplebarre Steil und Mauer ) und im Stechen nur noch die Tripplebarre und die Mauer. Sicher, ist es eine Belastung für die Pferde, aber wenn es so schlimm wäre, wären bestimmt keine Pferde im Alter von 17/18 Jahren in der Lage erfolgreich ohne Doping diese Prüfungen zu absolvieren. Beste Beispiele dafür liefern zum einen Laynes, der mit 17 Jahren unter Matthias Janßen im Jahr 2006 das Mächtigkeitsspringen in Rastede gewann und Wielander, der erst gestern Abend im stolzen Alter von 18 Jahren mit seinem Reiter Johannes Eiden in Montabaur den Sieg davon trug. Ich denke, dass es auch sehr viel von der Einstellung der Reiter dem Training und der Haltung der Pferde gegenüber abhängt, in wie weit es für die Pferde tragbar ist. Solange die Pferde dieser Belastung nicht ständig ausgesetzt sind und einen durchdachten Trainingsalltag durchlaufen steht einer langen und gesunden Karriere als SB-Pferd nichts im Weg. Bei zu hoher Belastung kann sich dieser "Leistungssport" sicherlich negativ auf die Gesundheit der Pferde auswirken, aber das ist bei anderen Pferden, die Springprüfungen der schweren Klasse gehen genauso der Fall, wie bei Dressurpferde, die aufgerollt zu hohen Lektionen gezwungen werden und dadurch zum Teil auch in der Atmung eingeschränkt werden. Wenn das Mächtigkeitsspringen generell verboten würde, sollten wir uns als Reiter alle überlegen, ob man nicht dann sämtliche Prüfungen des Turniersports abschaffen soll, denn schließlich beginnt sogar schon im Ponysport die Rollkur ( Bsp: Power and Paint ). Auch sollte man sich überlegen, ob man nicht den Reitern, die an Sb-Springen teilnehmen unrecht tut, denn im Regelfall sind es doch die Reiter der großen internationalen Reitsportszene, die ihre Pferde immer wieder dopen, ihnen Klimawechsel und ständige lange Parcours mit vielen hohen Sprüngen und Stechen oder anstrengen Dressuraufgaben aussetzen. Wo bleibt da die Relation? Man sollte das Sb-Springen nicht von vorne rein als etwas " nicht vertretbares " sehen, sondern auch mal ein bisschen weiter denken. Und letzten Endes hängt es eben sehr viel von den einzelnen Reitern und Trainern ab.

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