Wirklich auf Höhe trainieren sollte man 1x die Woche. Ansonsten ist Springen auch nur Dressur mit Hindernissen. ;) Also an der Dressur feilen, Tempounterschiede über den Sitz kontrollieren lernen, saubere Wendungen reiten, flüssige, durchgesprungene Wechsel, usw.

Man kann Stangenarbeit (also Stangen, die auf dem Boden liegen, bzw. einzelne Cavaletti) auch ruhig noch 1-2x zusätzlich pro Woche machen. Da kommt es dann nicht darauf an, dass das Pferd wirklich springt, sondern dass der Reiter ein Auge für Distanzen und Abstände entwickelt. Galoppsprünge bis zur nächsten Stange zählen, Abstände verändern bei gleichbleibender Anzahl Galoppsprüngen dazwischen.

1-2x die Woche Galopptraining im Gelände oder auf der Rennbahn ist auch nicht verkehrt.

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Die Frage an sich ist unsinnig - da ein Pferd mit voranschreitender dressurlicher Arbeit besser ausgebildet wird! Ein "schlecht ausgebildetes" Pferd wird in einer Dressurprüfung nichts holen, denn genau auf die gute Ausbildung, die Durchlässigkeit und den Arbeitswillen kommt es dort an.

Was heute außerdem in den höheren, überregionalen Klassen zählt, ist ein gewisses Gangwerk, welches das Pferd von Natur aus mitbringt, Gummi in der Bewegung. Dazu benötigt das Pferd einen gewissen Körperbau. Logischerweise ist dieser bei Züchtern und Reitern sehr begehrt und dementsprechend nicht billig. Gerade dieser Gummi gibt noch mal die eins, zwei Stellen mehr hinterm Komma in den höheren Prüfungen.

Was dieser Gummi aber nicht ersetzt, ist eine gescheite Grundausbildung. Also einfach den verrittenen Gaul hernehmen und ein paar Lektionen üben macht da keinen Sinn. Man kann nicht auf was Falschem aufbauen. Die Dressur ist ein Selbstzweck sondern bedeutet in sich Ausbildung des Pferdes zu einem gesunden, willigen Reitpferd, und genau das ist dann auch gut ausgebildet.

Es gibt durchaus Reiter, die dazu fähig sind, ein weniger gut veranlagtes Pferd in den internationalen Sport zu bringen. Man denke z.B. an Hubertus Schmidt mit Wansuela Suerte. Die Stute war an sich kein Gangwunder, aber eben korrekt geritten. Allerdings sind das Reiter, die selbst nicht mehr lernen, sondern bereits jahrzehntelange Erfahrung nicht nur im Reiten, sondern in der Jungpferdeausbildung und Pferdekorrektur haben. Das ist mit einem ambitionierten Teenager nicht wirklich zu vergleichen.

Allgemein gilt der Grundsatz: erfahrener Reiter, junges Pferd - junger Reiter, erfahrenes Pferd. Ein schlecht ausgebildetes Pferd steht, unabhängig vom Alter, sogar noch über der Stufe eines "jungen Pferdes", da wir hier von einem Korrekturpferd mit Ausbildungsfehlern oder -mängeln sprechen. Ein solches Pferd bedarf eines erfahrenen Ausbilders, bevor es überhaupt weiter aufgebaut, geschweige denn auf Turnieren vorgestellt werden kann und sollte.

Ich frage mich allerdings: dieses ganze harte, regelmäßige Training und die Teilnahme an Turnieren kosten auch schon nicht wenig. Wer so viel Geld übrig hat, kann sich normalerweise auch ein eingiermaßen veranlagtes Pferd mit guter Grundausbildung leisten.

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