Wie siehts denn mit der Kompatibilität der verschieden Lawinenverschütteten-Suchgeräte aus?

1 Antwort

Offiziell sind sie natürlich schon alle kompatibel, sie senden auf 457 kHz. Die Crux ist die Sende-Range, denn die 457 kHz sind nicht auf das Hertz genau festgelegt, sondern die Sender dürfen um 80 Hz nach oben oder unten abweichen. Für ein analoges Gerät ist das kein Problem, die könnten sogar noch ein paar Hertz mehr verstehen. Bei den digitalen Geräten ist das aber sehr wohl ein Problem. Hier bestimmt die Frequenzgenauigkeit die Empfangsreichweite. Je genauer ein Gerät auf der Frequenz sendet, umso größer ist die Reichweite des Empfängers. Je nach Koppellage liegt diese bei einem Mammut Pulse oder Ortovox S1 zwischen ca. 50 m (optimale Koppellage) und ca. 25 m (schlechteste Koppellage) - allerdings nur bei sauberer Sendung auf den 457 kHz

Anders siehts bei Sendern aus, die beispielsweise um -70 Hz abweichen (was z. B. bei sehr vielen Ortovox F1 und F1 Focus der Fall ist, die noch massenhaft draussen im Gelände unterwegs sind), was sie nach der Norm auch dürfen. Hier reduziert sich die Reichweite teilweise enorm. Bei schlechter Koppellage haben wir bei Tests hier Reichweiten von tlw. nur noch zwischen 5 und 10 m gehabt. Betroffen davon waren v.a. die Geräte Barryvox Opto 3000, aber auch Ortovox S1 und in nicht ganz so starkem Maße (10-12 m), das Mammut/Barryvox Pulse. Beim Pieps DSP waren dabei keine großen Unterschiede feststellbar (Reichweite auch hier ~40 m und weiter). Eklatant wurden die Abweichungen ab etwa +/- 40 Hz, unterhalb blieben alle getesteten Geräte über 15 - 20 m Reichweite.

Komplett vergessen kann man die uralten Ortovox F2 (dunkelblau mit Ohrstöpsel), deren Frequenzgenauigkeit zusätzlich von der Aussentemperatur abhängt und die dadurch oft jenseits von 100 Hz Abweichung haben.

Fazit für mich: Wenn neue digitale Geräte (ausser DSP) in einer Gruppe dabei sind, dann dürfen konsequenterweise nur noch analoge Altgeräte dabei sein, deren Frequenzabweichung bis maximal +/-40 Hz reicht. (Kann man mit einem Pieps DSP messen).