Nervenschmerzen würde ich eher nicht tippen. Generell ist von "regelmäßigem Einrenken" abzuraten. Einrenken kann nützlich sein, jedoch nur 1-2 x. Sonst "leiern" die Strukturen aus, d.h. es entstehen Strukturschäden. Sinnvoller sind Kräftigungs- und Koordinationsübungen für den Rumpf.

Ist die Ursache eine Überlastung und daraus entstehende Schmerzen im Wadenbereich? Belastungsstopp --> d.h. Sportkarenz sofort! Dehnung der gesamten Beinrückseite inkl. Fußsohle, Behandlung von Triggerpunkten durch erfahrene Therapeuten, Schuhkontrolle (passend zur Beinachse?), Dehnung Quadriceps, anschl. langsamer Trainingsaufbau bei Schmerzfreiheit.

Einlagenversorgung halte ich nicht für sinnvoll, da die Schmerzen erst seit 5 Wochenauftreten. Allerdings kann nach genauer Bedarfserhebung ev. eine Korrektur der Calcaneus-Position eine Entlastung der Waden bringen, ist jedoch im Einzelfall genau zu prüfen und kann nicht mit x-beliebigen Fersenerhöhungen bewerkstelligt werden.

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Hallo!

Für mich stellt sich immer die Frage, weshalb die Leute glauben es den Berufssportlern gleich tun zu müssen und ihren Körper trotz widriger Signale (Gelenksergüsse) weiter über Gebühr beanspruchen.

Berufssportler haben das entsprechende medizinische Team, um mit diesen Belastungen arbeiten zu können. Weiters nimmt es ein Berufssportler billigend in kauf, dass es z.B. mit 40 Jahren nicht mehr schmerzfrei Stiegen steigen kann. Wenn ich Herman Maier heiße und zuvor einiges an Geld mit meinem Sport verdient habe, dann lasse ich mir daheim einen Lift einbauen. Alle anderen sollten den Sport so ausüben, dass es Spaß macht und der Gesunderhaltung des Körpers dient.

Der Einriss den VKB ist wohl schon einige Zeit her, da schon eine Vernarbung vorliegt. Bei vorhandenem Narbengewebe ist jedoch zu bedenken, dass vermutlich das VKB seiner propriozeptiven Aufgabe (Wahrnehmung) nur teilweise nachkommen kann. Dies kann zu verstärkter mechanischer Belastung (v.a. Scherkräfte) im Knie führen.

Selbstverständlich kannst du in Zukunft auch laufen. Zur Minimierung von erworbenen Schädigungen (die als Folge deiner bereits vorhandenen Verletzungen auftreten KÖNNEN) empfehle ich dir, bei einem Sportmediziner/Sportphysiotherapeuten eine genaue Gang- und Laufanalyse machen zu lassen bzw. die Kraft- und Stabilitätsverhältnisse in deinem Knie prüfen zu lassen. Bei Bedarf wird an vorliegenden Mankos in der Therapie gearbeitet, danach kann vorsichtig mit dem Lauftraining wieder begonnen werden. Ziel muss es sein, dass dein Körper selbst das Knie während des Bewegungsablaufs stabil halten kann, und du nicht von einer Orthese abhängig bist. Diese geht dir nämlich nach einiger Zeit furchtbar auf die Nerven, dann lässt du sie weg und dann ist die Propriozeption im Knie schlechter als je zuvor.

Daher meine Empfehlung: Laufen mit Orthese würde ich vermeiden. Lieber aktiven Muskelaufbau und viel Sensomotorik und dann wieder mit dem Laufen beginnen.

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Shin Splints lassen sich manchmal durch Veränderung des Laufstils beeinflussen. Wenn die Belastung im Moment des ersten Kontaktes zwischen Fuß und Boden auf dem Mittelfuß statt auf der Ferse ist, so kann das helfen. Gerade Hobbyläufer (bin ich auch) neigen zu unökonomischem Laufstil. D.h. wir laufen mit mehr Kraftaufwand, als eigentlich nötig wäre. Gute Profis "schieben" den Boden mit den Füßen nach hinten - ähnlich einem Laufband.

Um das zu erreichen muss der Schwerpunkt des Körpers nach vorne kommen. Kleinere Schrittlänge, der Schritt findet unter- und hinter dem Körper statt, notfalls höhere Schrittfrequenz. Am Ende des Schrittes - unmittelbar vor loslösen des Standbeins - muss die Hüfte in einer kurzzeitigen, kompletten Streckung sein. Das klingt sehr kompliziert, ist aber in guter Literatur mit Bildern anschaulich erklärt.

Die Umstellung ist nicht leicht, da man gerne in alte Bewegungsmuster zurückfällt. Von reinem Vorfußlaufen rate ich ab, da dann Achillessehenprobleme bzw. Vorfußprobleme vorprogrammiert sind.

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Eine manuelle Befundung und ev. Behandlung der Waden- und Oberschenkelmuskulatur (hinten) ist vermutlich nötig, um den momentanen Schmerzauslöser zu beseitigen. Weiters muss natürlich gesucht werden: Laufstil, Laufschuhe, Streckenprofil, (Arbeits-)Haltung, Alltagsschuhwerk (Arbeit!). Such Dir einen guten Sportphysiotherapeuten mit Zusatzausbildung in manuellen Techniken (FDM, Triggern, Osteopathie, ...)

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Geschwollene Wade nach dem Sitzen

Hallo,

ich bin etwas ratlos wegen meiner rechten Wade. Ich (29, weiblich, sehr schlank, Raucherin ->wenig, keine Pille) laufe seit drei Monaten regelmässig aber nach Trainingsplan. Beim laufen selber ist alles in Ordnung. Allerdings schwillt seit ein- bis zwei Wochen manchmal mein rechter Unterschenkel leicht an, wenn ich nach längerem Sitzen aufstehe. Nicht immer. Das erste Mal habe ich das vor ca 1,5 Jahren erlebt (in dieser Zeit war ich auch viel laufen), woraufhin ich sofort ins Krankenhaus gefahren bin, um eine Thrombose ausschliessen zu lassen. Zum Glück war alles in Ordnung und die Ärzte konnten sich auch keinen Reim auf die Schwellung machen, die damals sehr stark und plötzlich aufgetreten war, aber nach einem Tag wieder abklang. Sie meinten, vielleicht hätte ich mir beim sitzen mit der Stuhlkante irgendetwas "abgedrückt",- aber was?

Jetzt ist die Schwellung weniger stark und auch nach ein paar Minuten wieder weg. Meine Knöchel oder der Fuss schwillen gar nicht an, es fühlt sich auch nicht heiss an, ich spüre lediglich ein leichtes Druckgefühl in der Wade und ein Ziehen (auch im normalen Zustand), wenn ich das Bein strecke und den Fuss anwinkel.

Während der Schwellung fühlt es sich an, als wäre ein "Stau" im Muskel, total seltsam. Blöderweise finde ich im Internet überhaupt nichts über dieses Symptom, frage aber jetzt hier, weil ich dachte, ob es sich vielleicht um eine leichte Zerrung handlen könnte? Wodurch aber die Schwellung?

Auf jeden Fall habe ich jetzt festgestellt, dass ich mich falsch dehne und versuche das zu verbessern. Wenn die Symptome nicht verschwinden gehe ich auf jeden Fall zum Arzt, bin aber neugierig, ob sich jemand hier einen Reim darauf machen kann?

Freue mich über jede Antwort! :)

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Hallo Louca !

Nochmals eine tiefe Beinvenenthrombose ausschließen. Die macht normal angeblich eher Schmerzen als Schwellung, jedoch gibts "normal" nicht. Also lieber kontrollieren lassen. Es gilt auch beginnende Krampfadern aufzuspüren (haben nicht nur Dicke, kommen auch gerne mal bei sehr schlanken Menschen vor; oft ab Mitte/Ende 20).

Wenn wieder keine Ursache erkennbar ist: vermutlich wird eine Struktur manchmal abgeklemmt, so dass der Rückfluss von Lymphflüssigkeit oder Blut gehindert wird. Dieses Abklemmen kann -wie bereits erwähnt wurde - durch eine Sesselkante passieren (meistens in der Kniekehle oder am Oberschenkel). Allerdings können auch Triggerpunkte stören, die Du manchmal aktivierst (sei's durchs Laufen, Dehnen oder Sitzen).

Weiters: Fußstellung kontrollieren lassen; über die Plantaraponeurose sind Wade und Großzehe miteinander verbunden. Vielleicht gleiten manche Strukturen nicht gut (Verklebungen der Faszien). Auch eine Überprüfung der Wirbelsäule (LWS) kann Aufklärung bringen: liegt eine geringgradige Stenose vor? Dann könnte ein Teil eines Nervs manchmal geklemmt werden. Da hilft dann die Änderung der Sitzposition, Rumpfmuskeltraining, ... Das Dehnen solltest Du Dir unabhängig davon jedenfalls von einem Professionisten zeigen und kontrollieren lassen. Schließlich geht's um Deinen Körper, der soll wohl noch ein paar Jährchen durchhalten!

Weitwinkelig denkende Ärzte (manche Sportmediziner, manche Physikalisten, bei uns sehr selten Orthopäden) mit Schwerpunkt der konservativen Therapie bzw. Fortbildungen in Richtung FDM, Osteopathie o.ä., oder erfahrene Physiotherapeuten können bei der Suche helfen. Zu Beginn jedoch unbedingt ärztlich die Gefäßsituation abklären lassen!

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