Nein

Hier scheinen sich lauter Ärzte zu tummeln, nach dem zu urteilen wie hier einige ad hoc ihreThesen zu behaupten versuchen.

Ich habe vor 2 Jahren mit dem mit dem Laufen angefangen. Davor bin ich 2 Jahre lang geschwommen 3x in der Woche. Und davor war ich Kettenraucher, Hypertoniker und immer mit 10-20 kg Übergewicht - für mindestens 20 Jahre.

Wenn mir jemand erzählt hätte, dass ich eines Tages täglich 10 km laufen werde, den hätte ich definitiv für verrückt erklärt.

Als ich das Schwimmen begann, bin ich nach nicht einmal 5 m ganz übel abgesoffen. Nach diesem ersten Desaster habe ich meine Schwimmeinheiten kontinuierlich gesteigert - Woche für Woche, Monat für Monat.

Irgendwann war ich 3x pro Woche im Becken und habe 3 km am Stück abgerissen. 10 km pro Woche, 40 km im Monat.

Leider habe ich mir nur hartnäckig immer neue Erkältungen eingefangen. Also bin ich im Frühjahr darauf mit dem Laufen eingestiegen.

Ich bin hier ähnlich verfahren. Langsam beginnend und dann kontinuierlich neue Reize setzend.

Nach der Lektüre von 'Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede', fand ich es sexy, wie Murakami, auch jeden Tag zu laufen.

Ich bin aber nicht gerade mit 10 km eingestiegen, sondern habe es ganz easy angehen lassen und mich dann sukzessive auf 8 km hochtrainiert.

Irgenwann hat sich dann aber doch mein Körper gemeldet. 3 Jahre Sport wiegen 20 Jahre Rauchen eben nicht einfach so auf.

Im Jahr darauf bin ich es aufs Neue angegangen. Einen Tag bin ich gelaufen, den anderen Tag habe ich Yoga versucht. Das war nebenbei eine schöne Alternative. Es hat mich geschmeidiger gemacht und mich auch eine vernünftige Atemtechnik gelehrt. Die hatte ich auch bitter nötig, nachdem ich so lange so ruinös mit meinem Körper umgesprungen bin.

In diesem Jahr nun - ich Winter war bei mir immer Pause - bin ich erst sehr spät in die Laufsaison eingestiegen. Ich bin meine Hausstrecke daher auch erstmal in Intervallen gelaufen. So habe ich nach etwa 1 km 1 Min Pause eingelegt. Ganz im Anfang bin ich die Strecke sogar erst einmal nur gewalkt.

Seitdem ist aber kein Tag vergangen an dem ich nicht meine Runde(n) gedreht hätte. Erst waren es 4 km, dann wurden 5 daraus. Etwas später 6, noch später 8 km und seit geraumer Zeit laufe ich täglich die 10 km.

Ich kann im Gegensatz zu einigen Vorrednern nicht sagen, dass es mir nicht bekommt. Ich kann auch nicht bestätigen, dass meine Leistung darunter leidet. Im Anfang war mir die Zeit nicht wichtig. Natürlich habe ich beides gestoppt (Zeit/Strecke). Aber im Grunde ging es mir vornehmlich um meine Ausdauer.

Wenn ich zu Beginn also noch meine liebe Mühe mit dem letzten km auf der 4 km Strecke hatte, konnte ich etwas später unbeschwert 6 km laufen.

Mittlerweile kann ich auch die 10 km locker variieren. Ich kann das Tempo hoch halten, ich kann Zwischenspurts machen und ich kann auch locker 15 km daraus machen oder sogar 20 km.

Wenn ich allerdings 15 km mache, laufe ich den Tag darauf die 10 km schon lockerer auf. Klar hat es anfangs gezwickt. Die Füsse waren schwer, ein anders Mal hat das Knie gezwickt oder die Wade.

Allerdings hat mich das nie gestört. Ich habe mich konsequent gedehnt und gelockert und wenn es einen Tag zu heftig war, bin ich den anderen Tag eben 1 km weniger gelaufen.

Konditionell habe ich mit dem 10 km täglich überhaupt keine Probleme. Wie angeklungen, habe ich mich auch peu a peu in den Zeiten gesteigert.

Was ich gar nicht oft genug betonen kann, ich war lange Jahre Raucher. Es ist vielleicht eine Einstellungssache. Wenn man einmal ganz unten war gesundheitlich und dann doch noch die Kurve bekommt, kann man schon einen eisernen Willen entwickeln.

Für mich ist das tägliche Laufen nicht selbstverständlich. Ich geniesse es mit jedem Augenblick. Jeder Schritt ist mir heilig.

Hier liegt vielleicht der Schlüssel. Mir ist die Zeit egal. Mir ist auch egal, ob ich mich steigere ggüber dem Vormonat o dem Vorjahr.

Vielleicht gelingt es mir gerade deshalb, vielleicht weil ich es nicht erzwingen will?!

Meine Fernziele sind der Triathlon und natürlich ein Marathon. Aber das muss nicht gerade morgen passieren.

Für dieses Jahr will ich bis in den Winter hinein laufen. Vielleicht komme ich dann einmal ohne Pause ins nächste Jahr. Ansonsten behelfe ich mich mit Yoga und ab und an springe ich noch mal ins Becken.

Auf die Eingangsfrage zurückkehrend - 10 Tage lang 10 km laufen würde ich mir untrainiert nicht antun. Ehrlich gesagt sehe ich darin auch gar keinen Sinn?!

Entweder ich laufe kontinuierlich oder ich lasse es gleich bleiben.

Wenn du im Training stehst, kannst du doch selber am besten einschätzen, ob du das gesundheitlich verpackst.

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