Hilfe!Ich fühle mich mental komplett überfordert bei Sport und Ernährung möglichst viel richtig zu machen!?

Ja, der Text ist länger, aber das Problem auch leider recht komplex :( Wer nur das Problem ohne Kontext meiner Situation kennen möchte kann auch nur den letzten Abschnitt lesen. In den Kommentaren findet ihr die genauen Hintergründe meiner Frage :)

Folgende Situation: Ich, 26, habe in den letzten Jahren je nach Lebensphase mehrmals stark ab und wieder zugenommen. Ab in den besseren Phasen bzw dann auch ein bis zwei Jahre "Normalgewicht gehalten" und L (kurz sogar M) getragen, in psychisch schweren Monaten und Jahren stark ins Übergewicht und XL getragen. Sport sehr unregelmäßig in den dünneren Phasen. Nicht rein aus mangelnder Disziplin sondern Gründen die ich gleich noch erläutere. Seit letztem Januar bis April bin ich von einem Peak von 93kg immerhin wieder auf 84kg. (Bei 1,77 Größe) Jetzt das Problem Nr. 1: Ich habe für einen Mann ein extrem breites Becken und setze sehr hartnäckigen Bauch- und Hüftspeck an. Während des Abnehnens habe ich vor wenigen Monaten gemerkt, dass mir Oberteile, T Shirts usw. nicht richtig passen, die mir passten, als ich das letzte Mal so viel wog. Erkenntnis die irgendwann kam: Es liegt am verbliebenen Hüftspeck. Ich muss zuviel Muskelmasse abgenommen haben und zu wenig Fett. Mein Oberkörper fühlt sich bei Bewegungen auch etwas wabbliger an, auch im Vergleich zu den mehr Kilos von vorher. Ich habe auch schon in der Vergangenheit schnell oder sogar eig noch schneller viel Gewicht verloren und damit auch bestimmt viel Muskeln, aber trotzdem bin ich auch an Hüfte und damit Kleidergröße damals geschrumpft. Jetzt nicht so.

Aufgrund meines relativ hohen KFA (dürfte mind. 25% sein.) und nach mehreren Quellen und Meinungen kam ich zum Schluss, dass es Sinn macht, erst Fettmasse zu verlieren. Soviel Muskeln um das auszugleichen krieg ich ja niemals mal so aufgebaut. Also möchte ich mit moderatem Kaloriendefizit und Kraftsport jetzt ordentlich Fett abbauen und gleichzeitig möglichst viel Muskeln erhalten. Jetzt das Problem aus dem Titel: Den (regelmäßigen) Sport an sich zu machen, fällt mir nicht schwer. (Darf nur manche Übungen wegen Rücken nicht machen). Was mich aber frustriert, sind die 3 Millionenen Sachen, auf die man nebenbei noch achten soll (Proteinzufuhr, weniger Kohlenhydrate, viel Schlaf, wenig Stress, kein Übertraining...) die angeblich "alle Trainingserfolge zunichte machen" wenn man sie nicht so doll einhält. Ich esse nun mal nicht jeden Tag  Magerfleisch oder Fisch. Ich mag nunmal viele Kohlenhydratehaltige Gerichte bzw bin sie gewohnt und die meisten Alternativbeilagen schmecken mir wirklich überhaupt gar nicht, so dass es für mich keine sind. Ich hab nunmal Probleme mit Einschlafen. Wieviel Stress ich habe, kann ich leider schlecht allein festlegen.

Versteht mich nicht falsch. Es geht NICHT darum, dass mir Leute Sachen sagen, die ich vllt ungern höre. Mich stört dieses apokalyptische Wording. Dieses "alles oder nichts".

Letzter Teil unten in den Antworten :)

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Ihr könnt mir doch nicht erzählen, dass alle Menschen mit gesunden bis geringen KFA nie Stress haben, immer auf 8h Schlaf kommen usw.?

Ich kenne sehr durchtrainierte Leute, auf die das bestimmt nicht zutrifft...

Es gibt Leute, die machen als "Anfänger" (hatten schon vorher ne ganz gute Figur) entgegen Empfehlungen jeden Tag! irgendeinen Sport und sehen paar Monate später viel sportlicher und definierter aus (natürlich haben die jedesmal 8h geschlafen, nie Stress gehabt, immer 2g/kg Protein gegessen usw. sonst wären laut Experten ja ALLE Trainingserfolge zunichte gemacht und es UNMÖGLICH Muskeln aufzubauen)

Als ich 2018 noch bei 72kg war (Größe L) wollte ich Muskelmasse aufbauen (statt wie jetzt erhalten und abnehmen) und hab mit regelmäßig Sport einige Wochen nach Ende der ersten kleinen sichtbaren Anfangserfolgen wieder aufgehört, einfach weil ich mit den verschiedenen Ratschlägen und x Sachen zu beachten überfordert, frustriertert und durch schlechte Gewissen demotiviert war.

Jetzt, 2 Wochen, nachdem ich wieder mit regelmäßig Kraftsport anfing (bin bei 82kg), merke ich diesen Frust wieder. Ich weiß, dass dieser Absolutismus und Perfektionismus nicht stimmen kann. Ich kenne viele Leute mit Super Transformations die sich bestimmt nicht an alles daran so gut hielten - auf der anderen Seite hab ich Angst das es wirklich an was solchem scheitert, mein Training nix wirklich bringt weil ich da was nicht hinkriege. Ich hab halt auch niemand mit dem ich zusammen trainieren kann oder der mir sagt "du machst das richtig gemäß deinem Ziel, mach so weiter".

Deßhalb hab ich früher auch ungesund abgenommen. Die Waage sagt einem, wo man steht was das angeht.

Kann ich nicht einfach nur mein Training machen, keine Süßigkeiten in mich reinstopfen oder anderes und gut ist?

Wie mach ich mir weniger Gedanken um all das, ohne mittel und langfristig Fortschritte zu gefährden?

Wie geht ihr damit um so viel zu beachten?

Wieviel davon schafft ihr realistisch umzusetzen?

Destruktive Kommentare könnt ihr euch übrigens gern sparen, alle anderen Tips und Fragen sind willkommen :)

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