Wie kann man die Güte eines Kletterseiles feststellen

2 Antworten

Seile sind fast unkaputtbar. Ein heftiger Sturz, wie er beim Klettern vorkommt, macht dem Seil sehr wenig aus. Ein Normsturz kommt unter normalen Bedingungen nie vor (entspricht ca. einem statisch gesicherten Sturz in den Stand). Ein Seil muss mindestens 5 Normstürze aushalten (immer an gleicher Stelle geprüft). Kein Kletterseil erfährt je so etwas, außer man macht es mit Absicht, oder man nimmt es zum Brückenspringen. Auch aufgesplissene Fasern machen nichts aus. Erst wenn der Kern sichtlich beschädigt ist, nimmt die Festigkeit ab, aber dann würde das Seil auch wegen des Handlings nicht mehr verwendet werden wollen. Lagerzeiten machen dem Seil ebenfalls gar nichts aus. UV- Strahlung kann Material ermüden lassen, aber auch erst bei so hohen Dosen, wie sie ein Kletterseil wohl nie erfahren wird, wenn es nicht als Fixseil über Jahre in einer Wand hängt. Schließlich ist der Kern eines Seils durch den Mantel vor UV-Strahlung geschützt. Die einzige nicht augenscheinliche Gefahr geht von Säuren aus. Diese hinterlassen unsichtbare Schäden am Seil. Das alles ist nachzulesen in Pit Schuberts "Risiko in Fels und Eis", Band 1 und 3.

Achtung! Batteriesäure bzw. dämpfe und dergleichen können Seile ohne erkennbare Schäden schwer schädigen. Grundsätzlich gibt es auch die "Regel" das Seil nach einem Jahr auszutauschen wenn dieses wirklich viel (fast täglich) benutzt wurde, wenn man eine Seil seltener benutzt und es einigermaßen pflegt 3 - 5 Jahre. (Sind aber nur Richtwerte). Außerdem stellte sich die Frage wie sehr ein Seil im Freien oder in der Halle geklettert wurde, da schmutz, witterung, fels usw. das seil stärker belasten.