Warum Eiweiß gegen Muskelabbau in einer Diät?

2 Antworten

wenn du alle 3 Makros in abgestimmter Menge und ausgewogener Form zu dir nimmst, befindet sich dein Körper im Gleichgewicht. Er nimmt nicht zu oder ab und hat von allem eben so viel, wie er braucht. Wenn du an einer Stellschraube was änderst, versucht der Körper, zurück ins Gleichgewicht zu kommen. Dafür hat er unzählig viele Instrumente zur Hand, die mit Sicherheit heute noch nicht alle erforscht und bekannt sind, geschweige deren Wechselwirkungen. Das vorausgesetzt...

Dein Umkehrschluss ist nicht gültig. Isst du zuwenig, wird schliesslich auch Muskelgewebe verbraucht und zwar ganz unabhängig davon, was du isst. Wenn du mehr Energie aufwendest, als du zu dir führst, lebst du von der Substanz. Du kannst unter bestimmten Umständen ein wenig beeinflussen, von welcher. Einer der ständig (und gleichzeitig!) ablaufenden Prozesse ist ein Abbau und Aufbau von Muskelprotein. Das hält sich unter normalen Umständen im Gleichgewicht. Würdest du nun ein Kaloriendefizit mit vermehrt KH fahren, dann hast du aber trotzdem noch ein Defizit. Sonst würdest du nicht abnehmen. Um das zu decken, würde der Körper zuerst auf die zugeführten und nicht ausreichenden KH greifen, dann auf andere Makros. Im Falle eines hohen Fettdepots beginnt der Körper damit, vermehrt diese Reserven zur Energiebereitstellung heranzuziehen. Dafür sind sie gebildet worden. Das geht bis zu einem individuell unterschiedlichen Grad anfänglich recht gut und dann immer schwieriger. Der Muskelproteinumsatz (Abbau: muscleproteinbreakdown oder "mpb" gegenüber Aufbau: muscleproteinsynthesis oder "mps") läuft dessen ungeachtet aber wie gehabt weiter und hier würde dann zwangsläufig mit zunehmendem Schwinden der Fettreserven der Abbau den Aufbau übersteigen. Das würdest du verstärken, weil du ja, wie geschildert, mehr KH aber weniger Fett und Protein essen wolltest. Signalisierst du dem Körper aber durch eine höhere zugeführte Proteinmenge, dass daran kein Mangel ist, so wird entspr. einer Theorie gesagt, dass der Körper dann nicht so sparsam mit Protein umgeht und folglich mehr für mps bereitstellen würde.

Ich glaube, dass die ganzen Stoffwechselvorgänge nicht so isoliert betrachtet werden können nach dem Muster: machst du das, passiert genau und nur das. Falls du z.B. sehr viel Protein und wenig andere Makros zu dir führst, beginnt der Körper die (in einer natürlichen Nahrung knappen) Proteine zur Energiebereitstellung zu "entdecken" und verstoffwechselt diese vermehrt wodurch sie der mps fehlen. Das will man auch nicht bezwecken.

Allerdings ist auch bekannt, dass Gaben von grob 20-25 Gramm Protein die mps direkt stimulieren. Wenn du also nach einem Training Protein zu dir nimmst, kannst du das Gleichgewicht der mpb und mps hin zu letzterem verschieben. Im Kaloriendefizit sollte das Training nicht übermaßig viel Energie verbrauchen, also Volumen runter und Intensität genau abgestimmt. Deswegen darf der Proteinkonsum nicht eingeschränkt werden. Das beste Mittel, beim Abnehmen möglichst wenig Muckis zu verlieren, bleibt deswegen ein mps-stimulierendes Training verbunden mit einer dosierten Proteinzufuhr. Mit den anderen Makros kannst du experimentieren, es gibt Leute, die kommen mit einer fettreduzierten, aber ausreichenden KH-Menge besser zurecht und andersrum.

Herzlichen Dank für diese tolle Erläuterung.

0

Das wird propagiert, weil die Pumper glauben, dass Muskeln zu 99 Prozent aus Eiweiß bestehen und nicht aus Wasser....

Es ist richtig, man braucht auch in der Diät keine Massen an Proteinen. Allerdings ausreichend davon, wie von allem anderen auch....

Dabei gehts nicht nur um fehlenden Zucker oder wie meinst du das?!

Der Gedanke dabei ist einfach der Muskulatur genug Baustoff zu geben, damit sie durch ein Defizit von Proteinen nicht abbaut.

Ist aber zweitrangig, wichtiger sind die Trainingsimpulse und Erholungszeiten.