Passen sich die Knochen im Training an?

2 Antworten

Hi landstrich, diese Frage lässt sich eindeutig mit JA beantworten. Ein Zitat aus einem Buch von Tittel während meines Sportstudiums sagt folgendes: "... Das Dickenwachstum des Knochens bzw. auch der Verlust an Knochendicke kann zeitlebens erfolgen, es finden Anpassungen an die Funktion statt, denn der Knochen ist eine ‘funktionelle Struktur, die ihn zu einem außerordentlich lebendigen und reaktionsfähigen, in ständigem Umbau befindlichen Gebilde werden läßt’ (Tittel 1985, 64f) Die Statik sowie die Mechanik gibt entsprechende funktionelle Reize zur Anpassung des Knochengewebes. Die Anpassung betrifft sowohl die Anordnung seiner Bestandteile (Bälkchenstruktur) als auch die Ausprägung des Knochenumfangs. Beispielsweise ist bei Ausdauersportlern nach jahrelangem Training eine deutlich nachweisbare Verdickung (Anpassung) der äußeren harten Schicht des Röhrenknochens (Substantia compacta) zu beobachten. ... Besonders bedeutsam ist die im Gegensatz zum Muskelgewebe langsamere Anpassung des Knochengewebes an Belastung durch die geringere Stoffwechselquote und die damit verlängerte Wiederherstellungszeit nach Verletzungen bis zur vollen Belastbarkeit"

Durch regelmäßige mechanische Belastung, wie sie die meisten Sportarten liefern, wird nicht nur die Knochendichte erhöht, sondern der Knochen passt sich auch in seiner Struktur den Belastungen an. Unter anderem erweitern und vergrößern sich diejenigen Knochenfortsätze, an denen die Muskeln angewachsen sind. Auf diese Weise schafft sich der Körper günstigere Hebelverhältnisse und stabilere Muskelansatzstellen.