Welche Aufgabe hat die Position Sechs im Volleyball?

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Hallo, poldynumberone schreibt ganz richtig:

> Die Pos. 6 hat unterschiedliche > Ansätze je nach Spielsystem

Anfängerspielsystem mit positionsgebundener Funktionszuweisung (jeder Spieler spielt jede Position): Im K1 (Annahmesituation)ist die 6 der Hauptannahmespieler; in seinen Bereich treffen statistisch die meisten Aufschläge. Das bedeutet, die 6 sollte im Idealfall stark in der Annahme sein. Andernfalls müssen die Nebenannahmespieler 5 und 1 mehr Verantwortung übernehmen.
Im K2 (Aufschlag-Abwehrsituation) gibt es auch im Anfängerspielsystem verschiedene Konzepte.
Grundsätzlich kann man sagen: Je besser die Spieler gelernt haben, das Angreiferverhalten des Gegners zu antizipieren, desto leichter fällt ein K2-System mit zurückgezogener 6. In jedem K2-System ist die 6 der "taktische Abwehrspieler"; bei zurückgezogener 6 hat er dabei eine große Entscheidungsvarianz. Soll heißen, er muss anhand der zu erwartenden Qualität des gegnerischen Angriffs und der Qualität des eigenen Blocks entscheiden, welche Bereiche er verstärkt/ brach lässt (diagonal/Linie/center).
Deshalb gilt die zurückgezogene 6 eher als Variante für Fortgeschrittene.
In einer Hobbymannschaft wird daher eher das System mit vorgezogener 6 vorherrschen.
Im Aktivenbereich der Erwachsenen wird praktisch nur mit "6 hinten" gespielt. Im perspektivisch arbeitenden Jugendbereich wird die zurückgezogene 6 eben wegen der geschilderten Komplexität der Wahrnehmungsanforderungen relativ früh eingeführt (man lernt gleich das Zielsystem kennen).
Im Gegenangriff, aber auch im Angriff aus der Annahme ist die 6 eine der wichtigen Angriffspositionen; entweder als Hochpass Hinterfeld 6 oder in Kombination mit dem Schnellangreifer (Pos 3) als "Schatten" (6 läuft hinter 3 zeitversetzt an und schlägt HF-Angriff 2.Tempo) um den gegnerischen Block zu verschaukeln.

Danke für die ausführliche Antwort.

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