Was haben die Blutwerte mit der Kondition/Ausdauer zu tun?

1 Antwort

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In erster Linie sollte man hier den Hämatokritwert betrachten. Das ist der Anteil der festen Bestandteile des Blutes, also auch der roten Blutkörperchen. Diese Erythrozyten versorgen auch die Muskulatur mit Nährstoffen und Sauerstoff.

Durch sportliches Training passt sich der Körper an, indem er auch den Hämatokritwert nach oben anpasst, so dass mit einer gewissen Menge Blut mehr Nährstoffe und Sauerstoff transportieren werden können. Beim Training in größerer Höhe wird dieser Vorgang übrigens noch beschleunigt bzw. intensiviert, weshalb auch viele Sportler in ein Höhentrainingslager gehen.

Durch die höhere Sauerstoffaufnahme des Blutes, muss das Herz weniger Arbeit verrichten, um dieselbe Versorgungsarbeit zu leisten; der Körper ökonomisiert sich, somit steigt auch die Ausdauerleistung.

Übrigens: So lange diese Steigerung des Hämatokritwertes auf natürlichem Wege erfolgt, ist das für den Körper problemlos. Wenn aber dieser Mechanismus, etwa durch Gabe von Erythropoetein (EPO) von außen beeinflusst wird, kann es lebensgefährlich werden, die Gefahr, dass das Blut zu dick wird und Thrombosen entstehen, steigt. Somit ist dieses "Blutdoping" nicht nur in leistungstechnischer Hinsicht verboten, sondern auch zum Schutz des Sportlers.

Bis vor kurzem war zugeführtes EPO nicht nachweisbar, weil der Körper dieses Hormon selbst bildet. Daher hat man bei auffällig hohen werden (bei mehr als 50) eine befristete so genannte "Schutzsperre" (aus oben genanntem Grund) ohne weitere Konsequenzen ausgesprochen. Mittlerweile ist extern zugeführtes EPO nachweisbar, so dass es längst nicht mehr bei einer "Schutzsperre" bleibt.

Können dann zu wenig rote Blutkörperchen auch ein Grund für schlechte Kondition sein, bzw. erschwert dies den Konditionsaufbau? Vielen Dank

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@jerseybeijo

Ja, das kann sein. Weniger Blutkörperchen = geringerer Sauerstofftransport = Herz muss mehr pumpen, um die gleiche Leistung zu erzielen = Leistungsgrenze eher erreicht.

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