Kann jemand über eine Kreuzbandriss OP mit Ligamys-Verfahren berichten?

6 Antworten

Als erstes sollte die OP ja so schnell wie möglich sein. Ein Bekannter von mir konnte bereits nach einer Woche wieder Autofahren und kleine Strecken gehen. Wegen deines Aufenthalts kommt sicherlich darauf an ob du den Eingriff Ambulant oder Stationär machen lässt... Wünsche alles Gute!

Der Eingriff würde stationär sein.

Danke dir!

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Ich muss mich jetzt übers Wochenende entscheiden ob ich eine Ligamys OP machen möchte, zwei Ärzte haben mir inständig abgeraten die zwei operierenden verteidigen ihre Methode.

Wie ist es Ihnen allen hier ergangen die letzten Jahre? Ich wäre extrem dankbar über eine zeitnahe Antwort, die OP soll schon am Montag um 7Uhr stattfinden.

Ich wurde 14 Tage nach meinem Kreuzbandriss (Fussball) operiert. Laut Arzt verlief die OP gut. Ich habe anfänglich lange gebraucht, bis die Schwellung weg war und konnte deswegen erst ca. nach 2 Wochen mit Übungen Strecken/Beugen beginnen! Kann aber jedem empfehlen sich Lymph-Drainage verschreiben zu lassen (Wird leider nur von wenigen Ärzten ohne Aufforderung nicht verschrieben!)


Die ersten Woche hatte ich dann 2 mal die Woche 50min (Lymphdrainage + Physio). Zusätzlich habe ich 2-3 am Tag ca. 10min Übungen (Strecken/Beugen) gemacht.
Wichtig ist neben der Physio zu Hause Übungen zu machen!! Von alleine bzw. nur durch die Physio wird das Knie nicht wieder..

Nach 30 Tagen bin ich das erste Mal ohne Krücken gelaufen.

Nach 60 Tagen habe ich dann die Krücken komplett weggelassen. Auch hier kann ich nur empfehlen nicht zu früh ohne Krücken zu laufen, da man sich einen schlechten Gang sehr schnell angewöhnt und leider nur sehr schwer wieder abgewöhnt...

Gleichzeitig habe ich begonnen ca. 4 mal die Woche ins Fitnessstudio zu gehen. Ich trainiere immer ca. 60min und mache eine Kombi aus Stabi und Koordination/Kraft/Ausdauer (Radln).

Bei der Streckung habe ich beim Laufen noch immer Probleme. Die Streckung klappt aber im Sitzen/Liegen schon gut. Aus eigener Kraft beim Laufen leider noch nicht!!!

 

Ich kann aber jedem empfehlen v.a. das Durchstrecken nach 6 Wochen explizit jeden Tag zu üben (Hier z.B. einfach den Fuß auf einen Stuhl legen, sodass das Bein in der Luft hängt und mit den Händen leicht das Knie nach unten drücken)

Fortschritte sind bei mir klar erkennbar! Gelegentlich habe ich Schmerzen beim Laufen. Eine sehr gute Hilfe war auch die Faszien-Rolle um Verklebungen um das Knie herum zu lösen.  

Jetzt ist die Knie-Op 79 Tage her.. also 2 1/2 Monate.. Ich mache nächste Woche dann 2 Wochen ambulante Reha und hoffen dort die fehlenden Muskeln und die Streckung zu verbessern. Habe aber bis jetzt ein gutes Gefühl dabei.  

Letztenendes kann ich nur sagen:

ÜBEN, ÜBEN, ÜBEN

nicht zu viel, aber auf keinem Fall zu wenig und sehr viel Geduld haben!!!

Kenne das Verfahren jetzt nicht, aber zumindest wirste mit Sport so lange warten müssen, wie das Band zum Verwachsen braucht..... Das dürfte mindestens 6 Wochen brauchen, schätze ich mal!

Und dann wird es auch hierbei darauf ankommen, wie gut die Wunden der OP verheilen, wie gut operiert wurde, wie gut die Nachsorge ist, wie fleissig Du Physio machst, ob Du Dich ausreichend schonst, etc.....

Ob Du schnell arbeiten kannst, liegt an der Art der Arbeit :-)! Ich würde mich aber solange wie möglich krank schreiben lassen, weil auch Sitzen suboptimal für die Genese ist - wäre in jedem Fall gut, wenn Du Dich möglichst lange voll auf das Knie konzentrieren und Dein Leben darauf einstellen kannst.

Zu Krücken, Schiene, Teilbelastung, Vollbelastung kann ich leider nix sagen, weil sich das bei diesem Verfahren wahrscheinlich anders verhält als bei den herkömmlichen.....

Allerdings wird auch hier gelten, dass es am Besten ist, wenn Du nur so viel wie NÖTIG und so wenig wie MÖGLICH auf künstliche Stützen verzichtest. Umso schneller ist das Knie wieder voll einsatzfähig. Man muss halt die gute Gradwanderung finden und einen entsprechend sensiblen und kompetenten Therapeuten haben :-)

Eine Instabilität und Einschränkungen sollten nach Genese NICHT zu erwarten sein, wenn das alles so funktioniert, wie die Mediziner das behaupten.

Allerdings wird da ne Menge Scheisse geschwafelt.....!

Im Grunde soll dieses Verfahren aber dafür sorgen, dass ebend alles so bleibt, wie Mutter Natur es geplant hat. Klingt im Grunde sehr vielversprechend! Sag auch gerne mal Bescheid, wie es in 6 Monaten aussieht!

Du darfst allerdings nicht unterschätzen, dass eine Operation auch immer Wunden, Narben, etc. verursacht und ich weiss auch nicht, ob die hierbei z.B. auch Knorpel entfernen müssen, um an das Ligamentum zu kommen oder so.

Stell Dich mal darauf ein, dass das Knie danach noch eine ganze Zeit Zicken machen wird :-)! Aber als Sportlerin kennste das ja, halb so wild!

Kommste eigentlich aus Münster?

Frag nur, weil die Uniklinik das hier anbietet...... Wenn der Dr. Moraldo in hiltrup das Verfahren mittlerweile auch anbietet, geh lieber dahin....

Danke erstmal für deine ausführliche Antwort! 

Bei meiner Arbeit stehe und laufe ich überwiegend hin und her. 

Also, dass die Knorpel entfernen müssen, um da dran zu kommen, habe ich bisher nichts von gehört. 

Ich werd mehrere Monate kein Sport machen können, das ist mir bewusst.. Kenne das ja von anderen, die nen Kreuzbandriss hatten. Aber ich kenne halt bisher niemanden, der mit der Methode operiert wurde, deshalb interessiert mich das ganze so sehr. Wäre halt gut, sich mit jemandem darüber zu unterhalten, der auf diese Art und Weise operiert wurde. 

Ich komme aus Recklinghausen. Mir wurde halt die Uniklinik Münster empfohlen und die haben mir telefonisch grob von der Möglichkeit, das KB wieder "zusammen zu flicken", also von der Legamys Methode, erzählt. Hab da jetzt nen Termin und da werden die sich das Knie und die MRT CD anschauen. Der Unfall ist auch noch nicht 3 Woche her, was ja Voraussetzung dafür ist. 

Würdest du denn die Uniklinik Münster empfehlen? Wenn du aus Münster kommst, wirst du das ja bestimmt etwas einschätzen können.

Kennst du denn jemanden, der mit dieser Methode operiert wurde?

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@Sara123

Nein, ich würde das UKM ganz bestimmt NICHT empfehlen, wobei die da teilweise sicher auch GUTE Fachbereiche haben. Die Orthopädie kenn ich nicht, aber für Knie-OP ist der Moraldo in Münster-Hiltrup das Maß aller Dinge.

Stationär ist auch Scheisse.

Aber die Methode hätte große Vorteile, WENN se dann funktioniert wie die Mediziner behaupten...... Deswegen würde ich das im UKM machen lassen!

Wäre auch zu überlegen, ob Du überhaupt operieren lässt. So zwingend nötig wie die schlechteren Ärzte behaupten ist es nämlich nicht.....

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Hallo, 

die Antwort kommt zwar viel zu spät aber ich denke dass sie anderen trotzdem helfen kann ;) 

Ich hatte mir am 30.1.16 mein Kreuzband gerissen. Mein Orthopäde erzählte mir daraufhin von Ligamys und dass diese OP-Technik in der Erlerklinik in Nürnberg durchgeführt werden kann. Also machte ich dort einen Termin zum Vorgespräch aus und lag dann auch schon 4 Tage später am 12.2. auf dem OP-Tisch. Vorab hatte ich bereits einen Merkzettel zum richtigen Verhalten nach der OP erhalten. Auf diesem standen einzeln aufgelistet was ich nach wie vielen Wochen machen darf bzw. müsste. 

Die OP selber verlief problemlos, geplant war das Ganze ursprünglich ambulant. Als ich jedoch im Aufwachraum aufwachte hatte ich höllische Schmerzen (ja ich glaube ich bin auch ein wenig sensibel....) ;) Jedenfalls habe ich dann einen "Beinblockade" erhalten, d.h. der Anästhesist hat mir einen Nerv "betäubt" so dass ich nichts mehr gespürt habe in diesem Bein (wie bei einem Kaiserschnitt ähnlich). Das hielt gute 14 Std. an, so dass ich eine Nacht stationär blieb.  Die Ärzte wollten mich zwar 3 Tage da behalten, jedoch hatte man mir am OP-Tag gesagt dass ich nur eine Nacht bleiben müsste wenn ich diese Blockade bräuchte. Somit habe ich drauf bestanden am nächsten Tag zu gehen da es mir gut ging. Ich hatte nach der OP eine 0-Grad Schiene. Diese wurde am Tag danach abgenommen, Verbandswechsel durchgeführt und meine mitgebrachte "Don-joyschiene" wurde ebenfalls auf 0 grad gestellt damit das Bein eine Woche lang in gestreckter Position bleibt damit die Enden des Kreuzbandes zueinander finden. (So hatte man es mir erklärt). In dieser Woche durfte ich das Bein nicht belasten sondern nur "aufstellen". 

Nach der Woche bin ich zu meinem Sanitätshaus und habe die Schiene freistellen lassen so wie es auf dem Schema stand. Nach dieser Woche durfte ich auch schon bis 90 Grad beugen (wenn machbar ;)) und vollbelasten.  Anfangs ist man finde ich auch sehr ängstlich was die Belastung und das beugen hemmt. Aber ich habe auch bereits ab der zweiten Woche mit Krankengymnastik und Lymphdrainage begonnen was sehr förderlich war! Zusätzlich habe ich mein Bein auf einer Motorschiene bewegt (da kann man einstellen wie viel Grad man beugen möchte). Ich war am Anfang häufiger zur Kontrolle beim Orthopäden wegen Wundversorgung und dann wurde es eigentlich weniger.  Ich habe auch leider schon mitbekommen und selbst gemerkt dass niedergelassene Orthopäden und aber auch Physiotherapeuten welche die Nachbehandlung übernehmen oftmals keine Ahnung von dieser Ligamysmethode haben. 

Nach 6 Wochen hatte ich meine erste Kontrolle beim Operateur. Dort wurde das Bein und die Beugung vermessen und kontrolliert. Dabei erlebte ich dann mein blaues Wunder, da mich der Arzt ein wenig "zusammenschiss" warum ich denn bei der Beugung nur bis 90 Grad komme. Ich hingegen hatte von meinem Therapeuten und Orthopäden die Info dass das Ganz toll ist und ich es nicht übertreiben soll.... Naja gut wie gesagt die, die es nicht operieren haben meistens wenig bis keine Erfahrung damit (Mein Therapeut kannte  Ligamys bis dato auch noch nicht). Also der Dämpfer hatte gesessen und ich bin wieder fleißig zu meinem Therapeuten und habe Übungen gemacht um die Beugung und Streckung voranzutreiben. Und siehe da innerhalb kürzester Zeit war ich bei 120 Grad Beugung. 

So nach soviel Text hier nochmal ein paar Eckdaten zusammengefasst. 

Krankschreibung: 30.1.16 - Anfang Mai. Ab Mai habe ich eine zweiwöchige Eingliederung gemacht (bin Krankenschwester und somit viel auf den Beinen und habe es erstmal versucht)

Schmerzen: Die ersten zwei Wochen waren schon nicht ohne. Ich hatte auch immer einen Druckschmerz auf dem Schienbein (war die Hülse die ja in dem Knochen versenkt ist). Schmerzen ließen mit der Zeit nach. So richtig Schmerzfrei war ich nach gut 3-4 Monaten. Heute 6 Monate danach spür ich wenig. Wenn ich mal zu viel laufe merke ich ein bisschen was im Knie aber es ist erträglich

Bewegung: Fahrradfahren konnte ich mit 10 Wochen und war auch mit das beste Training um "rund" zu laufen. Joggen dauert noch ein bisschen aber ich habe es mir für nächstes Jahr aufgehoben- auf dem Laufband bin ich schonmal angelaufen (nach gut 3 Minuten habe ich allerdings aufgehört weil es sich seltsam anfühlte) das war aber auch nach 3 Monaten.  Das normale laufen hat mir Anfangs schon Schwierigkeiten bereitet da ich meine Schiene nach 6 Wochen erst abgelegt habe, man muss das "normale"laufen wieder erlernen da man manchmal viel zu sehr darüber nachdenkt wie man denn überhaupt normal läuft. Die Krücken konnte ich nach 2 Wochen schon in die Ecke hauen ;). Autofahren ging nach 3 Wochen wieder (habe auch bei der Versicherung abgeklärt ob das rechtlich erlaubt ist und die meinte wenn mein Arzt mir das OK gibt ist es kein Thema)

6 Monate danach: 

- ich habe keine Schmerzen

-ich gehe meiner Arbeit wieder voll und ganz nach

- es schränkt mich im Alltag kaum ein, kann mich mittlerweile relativ gut bücken, hinknien ja aber nicht allzulange weil es dann auf die Narbe drückt.

- auch 6 Monate danach muss ich Übungen machen um meine volle Streckung und Beugung zu erhalten. 

Ich persönlich kann die Methode empfehlen, aber es kann bei jedem wirklich anders sein man steckt nie drin. 

Ich muss mich jetzt übers Wochenende entscheiden ob ich eine Ligamys OP machen möchte, zwei Ärzte haben mir inständig abgeraten die zwei operierenden verteidigen ihre Methode

Wie ist es Ihnen seit dem ergangen, die letzten Jahre? Ich wäre extrem dankbar über eine zeitnahe Antwort, die OP soll schon am Montag um 7Uhr stattfinden.

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