Bi- und Trizeps am gleichen Tag trainieren?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Prinzipiell kannst du mit Antagonisten (z.B. Bizeps und Trizeps) am gleichen Tag bzw. in ein und derselben Trainingseinheit ein Krafttraining durchführen.
ABER:
Es gibt zwischen Antagonisten vom Rückenmark aus eine Nervenverbindung, die sich „antagonistische Vorwärtshemmung“ nennt. Diese bewirkt dann, wenn der Agonist (z.B. Bizeps) eine intensive Kontraktion durchführt, im Antagonisten (z.B. Trizeps) einen hemmenden Einfluss, und zwar zu dem Zweck, dass der eine Muskel den anderen möglichst nicht in der Arbeit behindert. Dieser Einfluss kann möglicherweise mehrere Minuten nach der Kontraktion anhalten bis er abgeklungen ist. Würde man also unmittelbar nach einem Satz Bizepstraining ein Trizepstraining anschließen, könnte die Gefahr bestehen, dass der Trizeps nicht mit voller Intensität arbeiten kann, auch wenn man persönlich den Eindruck hat, sich maximal anzustrengen. Die Folge wäre eine nicht ausreichende Ausbelastung des Trizeps und damit ein nicht optimaler Trainingsreiz. Wenn man also auf „Nummer sicher“ gehen will, sollte man zwischen Bizepstraining und Trizepstraining eine längere Zeit (schätzungsweise 10 bis 30 min) verstreichen lassen, in der man andere Muskelgruppen rannimmt, oder gar das Training des Gegenspielers auf einen anderen Tag verschieben.
Inwieweit solche Feinheiten aber für einen Nichtprofi bedeutsam sind, vermag man schlecht zu beurteilen.

Alle Theorie ist grau. Die Praxis beweist genau das Gegenteil: nämlich dass der Trizeps zu viel mehr Leistung im Stande ist, wenn der Bizeps unmittelbar davor trainiert wurde. Das bestätigen alle ernsthaft Trainierenden. Ich bin kein Mediziner, und kann die Gründe dieses Phänomens nicht erläutern, aber ich habe schon des öfteren gelesen dass dies medizinisch erklärbar ist. Diese Art von Training machen sich auch alle zunutze die Resultate wollen, und nicht nur ins Studio gehen um soziale Kontakte zu pflegen.

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@badboybike

Du wirst ja wohl schon bemerkt haben, dass ich ein äußerst kritischer Genosse bin, insbesondere dann, wenn es um (angebliche) Erfahrungen oder „Beweise“ aus der Praxis geht. Ich halte nur dann etwas für erwiesen, wenn mindestens eine repräsentative, „randomisierte“, standardisierte, möglichst auch placebokontrollierte (Doppelbild-) Studie einen entsprechenden Befund liefert. DAS ist überprüfte Praxis und nicht mit dem zu verwechseln, was du auf Grund deiner Ahnungslosigkeit über die Vorgehensweise empirischer Wissenschaft als „graue Theorie“ bezeichnest. Nenn mir eine Stelle in einer anerkannten Fachzeitschrift, wo ich mich selbst über das, was du behauptest, informieren kann, und ich akzeptiere das sofort!

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@wiprodo

Zusatz: Außerdem solltest du bemerkt haben, das ich dann, wenn ich von einem aus der Theorie abgeleiteten Zusammenhang rede, möglichst den Konjunktiv benutze, um deutlich zu machen, dass ich hier nicht eine unumstößliche Wahrheit verkünde. So etwas können nur Propheten oder Erleuchtete (die auch darüber Bescheid zu wissen glauben, wer zu welchem Zweck in ein Studio geht).

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@wiprodo

Noch eine kleine Korrektur: Im ersten Kommentar muss es in der 5.Zeile natürlich heißen "...(Doppelblind-) Studie..."!

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